Journal Hämatologie

Arzt | Beiträge ab Seite 11

Im September 2021 jährt sich bereits zum zehnten Mal der World Blood Cancer Awareness Month, der im Zeichen hämato-onkologischer Erkrankungen steht. Durch diesen jährlich wiederkehrenden Aktionsmonat soll in der Bevölkerung das Bewusstsein für hämato-onkologische Erkrankungen geweckt werden. Besondere Aufmerksamkeit verdient das Multiple Myelom als zweithäufigste Blutkrebserkrankung in Deutschland. Denn es wird teils nur zufällig entdeckt, da die Symptomatik entweder unspezifisch ist oder gänzlich fehlt. Zudem ist die Prognose aufgrund der hohen Rezidivrate nach wie vor eher ungünstig, auch wenn sie sich durch die Entwicklung neuer Wirkstoffe und Wirkstoffkombinationen stetig verbessert.
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Medizin

1 Jahr Mogamulizumab – Erfahrungen und Ausblicke

Seit der Zulassung von Mogamulizumab vor etwa 1 Jahr steht erstmals eine zielgerichtete Antikörpertherapie für die Behandlung erwachsener Patienten mit Mycosis fungoides und dem Sézary-Syndrom zur Verfügung, die mindestens eine vorherige systemische Therapie erhalten haben. Die Charakteristika dieser beiden Subtypen der kutanen T-Zell-Lymphome, neue Erkenntnisse aus der MAVORIC-Studie, erste Erfahrungen aus der Praxis sowie multimodale Behandlungsansätze wurden bei einer digitalen Pressekonferenz vorgestellt.
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Sichelzellkrankheit

Sichelzellkrankheit: Reduktion vasookklusiver Krisen dringend notwendig

Die Sichelzellkrankheit (SCD) ist eine erblich bedingte Multiorgankrankheit, die sich klinisch u.a. mit chronischer hämolytischer Anämie, erhöhter Infektneigung, schmerzhaften rezidivierenden vasookklusiven Krisen (VOCs) und damit verbundenen Organschäden präsentiert (1). Insbesondere die VOCs sind mit relevanter Morbidität und Mortalität assoziiert und stellen die Hauptursache für Krankenhausaufenthalte von SCD-Patienten dar (1). Beim EHA 2021 vorgestellte aktuelle Studiendaten fokussierten darauf, Risikofaktoren für VOCs in der Versorgungsroutine besser zu erkennen und einfacher zu dokumentieren (2, 3).
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ITP

I-WISh-Studie: Befragung von Ärzten und Patienten zu bevorzugten Behandlungsoptionen bei Immunthrombozytopenie

Die internationale Querschnitts-Befragung I-WISh richtete sich als cross-sektionale Umfrage sowohl an Patienten mit der seltenen Autoimmunerkrankung Immunthrombozytopenie (ITP) als auch an deren behandelnde Ärzte. Bei der EHA-Jahrestagung 2021 wurde eine aktuelle Analyse vorgestellt, die die bevorzugten Behandlungsoptionen aus Sicht der Patienten und Ärzte in verschiedenen Ländern untersuchte. Darüber hinaus wurde die Frage beleuchtet, ob Therapieentscheidungen der Ärzte dadurch beeinflusst wurden, ob sie viele oder wenige ITP-Patienten behandeln (1).
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Lymphome

Seltene Hauttumoren – Aktuelle Daten zu klinisch relevanten Entitäten

Die demographische Entwicklung hin zu immer älter werdenden Patient:innen und die somit jahrzehntelange Exposition gegenüber UV-Licht werden voraussichtlich auch weiterhin zu einer steigenden Tendenz von Hauttumoren führen. Die häufigsten kutanen Neoplasien sind Basalzellkarzinome, Plattenepithelkarzinome und das maligne Melanom. Seltene Hauttumoren sind z.B. das Merkelzellkarzinom (MCC) und das Angiosarkom. In dieser Übersichtsarbeit wird die aktuelle Datenlage zu den beiden zuletzt genannten Entitäten näher beleuchtet.
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Medizin

r/rMM: Zulassung der ersten anti-BCMA-CAR-T-Zelltherapie

Die Europäische Kommission (EMA) hat eine bedingte Marktzulassung für Idecabtagen vicleucel (Ide-Cel) erteilt. Somit ist Ide-cel die erste („first-in-class“) gegen das B-Zell-Reifungsantigen (B-cell maturation antigen; BCMA) gerichtete chimäre Antigenrezeptor- (CAR-)T-Zelltherapie (chimeric antigen receptor t-cell; CAR T). Die Zulassung umfasst die Behandlung von erwachsenen Patienten und Patientinnen mit rezidiviertem und refraktärem Multiplen Myelom, die mindestens 3 vorausgegangene Therapien, einschließlich eines Immunmodulators, eines Proteasominhibitors und eines Anti-CD38-Antikörpers erhalten und unter der letzten Therapie eine Krankheitsprogression gezeigt haben (1).
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Lymphome

Herausforderungen in der Chirurgie von Hirn­tumoren, -metastasen sowie Schädelbasistumoren – CME-Test Teil 3

Bei der Planung und Festlegung der Therapiestrategie bei Gliomen liegt ein besonderer Schwerpunkt auf der bildgebenden Diagnostik, der klinischen Untersuchung sowie den patient:innenspezifischen Faktoren. Der folgende Beitrag geht auf die perioperative Diagnostik sowie chirurgische Therapieoptionen ein. Ein weiterer Fokus liegt auf der Operation von Hirnmetastasen als den häufigsten intrakraniellen Tumoren sowie auf der chirurgischen Therapie von Schädelbasistumoren.
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Lymphome

Intrakranielle Wirksamkeit der medikamentösen Tumortherapie bei Hirnmetastasen – CME-Test Teil 2

Hirnmetastasen machen den größten Anteil intrakranieller Tumoren beim Erwachsenen aus und sind nicht selten mit beeinträchtigenden neurologischen Begleitsymptomen assoziiert. Häufige Ausgangstumoren sind das Lungenkarzinom, das Mammakarzinom und das maligne Melanom. Nach wie vor definiert das Auftreten einer Hirnmetastasierung einen prognostisch ungünstigen Umstand. Die meisten in das Gehirn metastasierende Tumoren sind wenig sensibel für klassische Chemotherapeutika. In den letzten Jahren sind Patient:innen mit Hirnmetastasen zunehmend in randomisierten, kontrollierten Studien untersucht worden, sodass inzwischen verschiedene molekular zielgerichtete sowie immuntherapeutische Behandlungsmöglichkeiten verfügbar sind. Durch den Einsatz solcher personalisierter Therapien kann eine verbesserte Tumorkontrolle mit verlängerten Überlebenszeiten erreicht werden.
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Medizin

AML: Zulassung für Azacitidin-Tabletten als orale Erhaltungstherapie in erster Remission

Die Europäische Kommission hat die Marktzulassung für Azacitidin-Tabletten (CC-486) als Erhaltungstherapie bei erwachsenen Patienten mit akuter myeloischer Leukämie (AML) erteilt. Die Indikation schließt Patienten ein, die eine vollständige Remission (complete remission; CR) oder eine CR mit unvollständiger Regeneration des Blutbildes (complete remission with incomplete blood count recovery; CRi) nach einer Induktionstherapie mit oder ohne Konsolidierungstherapie erreicht haben und die nicht für eine Transplantation hämatopoetischer Stammzellen (HSZT) geeignet sind. Dies schließt auch Patienten ein, die sich gegen eine HSZT entschieden haben (1). Azacitidin-Tabletten (CC-486) sind die erste und einzige 1-mal täglich oral einzunehmende Erhaltungstherapie, die ein signifikant längeres Gesamtüberleben und einen Vorteil hinsichtlich des rezidivfreien Überlebens für Patienten gezeigt hat, die an verschiedenen AML-Subtypen erkrankt sind (2). Die zentrale Marktzulassung ermöglicht künftig den Einsatz von Azacitidin-Tabletten (CC-486) in allen EU-Mitgliedstaaten sowie Norwegen, Island und Liechtenstein.
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Gesundheitspolitik

Krankenhaus Rating Report 2021

Die wirtschaftliche Lage deutscher Krankenhäuser hat sich im Jahr 2019 weiter verschlechtert. 13% lagen im „roten Bereich“ mit erhöhter Insolvenzgefahr. Auch ihre Jahresergebnisse sind gesunken, 33% der Kliniken schrieben auf Konzernebene einen Jahresverlust. Im Jahr 2020 dürften die Ausgleichszahlungen für die Einnahmeausfälle der Krankenhäuser während der COVID-19-Pandemie zu einem positiven Netto-Effekt führen. Ab 2022 könnte sich die Lage jedoch deutlich verschlechtern. Zu diesen und vielen weiteren Ergebnissen kommt die 17. Ausgabe des „Krankenhaus Rating Report“, der im Rahmen des „Hauptstadtkongress 2021 – Medizin und Gesundheit“ der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Er wurde gemeinsam vom RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung und der Institute for Healthcare Business GmbH (hcb) in Kooperation mit der Bank im Bistum Essen (BIB) und der HIMSS erstellt.
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Lymphome

COVID-19 – Impfung und Arzneimitteltherapie

Seit Beginn der Corona-Pandemie werden Impfstoffe und Medikamente gegen das Virus SARS-CoV-2 erforscht und entwickelt. Die COVID-19-Impfungen weltweit gehen voran, allerdings wird es noch eine gewisse Zeit in Anspruch nehmen, bis eine ausreichende Durchimpfung erreicht werden kann. Vor allem in der Hochrisikogruppe der älteren Patienten ab 70 Jahren können vermehrt schwere COVID-19-Verläufe auftreten, die eine Sauerstoffgabe bzw. Beatmung erfordern. Für deren Therapie steht momentan kein wirksames Medikament zur Verfügung. In der OSCAR-Studie (Otilimab in Severe COVID-19 Related Disease) wird derzeit die Wirksamkeit und Sicherheit des monoklonalen Anti-GM-CSF-Antikörpers Otilimab zusätzlich zur Standardversorgung mit Kortiko­steroiden, Remdesivir und Rekonvaleszenzplasma bei Erwachsenen mit schwerer COVID-19-bedingter Lungenerkrankung untersucht. Otilimab ist der bisher einzige monoklonale Antikörper, der eine signifikante Wirksamkeit in diesem Patientenkollektiv zeigen konnte. Prof. Dr. Tobias Welte, Direktor der Klinik für Pneumologie an der Medizinischen Hochschule Hannover, erläutert die Impfstrategie, die Arzneimittelentwicklung und die Therapiemöglichkeiten bei COVID-19.
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Medizin

Hochrisiko-MDS: VERONA-Studie untersucht Sicherheit und Wirksamkeit von Venetoclax + Azacitidin

Bei Patienten mit myelodysplastischen Syndromen (MDS) mit höherem Risiko (HR) ist die allogene hämatopoetische Zelltransplantation (alloSCT) die einzige potenziell kurative Behandlung. Patienten, die für eine Transplantation nicht in Frage kommen, werden mit hypomethylierenden Agenzien wie Azacitidin (Aza) behandelt, was nur eine begrenzte Verbesserung des klinischen Nutzens bringt. Venetoclax (Ven) ist ein selektiver, potenter, oral zu verabreichender B-Zell-Lymphom-2 (BCL-2)-Inhibitor. Bei Patienten mit therapienaivem HR-MDS zeigten Ven + Aza in einer einarmigen Phase-1b-Studie (NCT02942290) eine überschaubare Sicherheit und eine kombinierte Komplettremissions- (CR)/Knochenmarks-CR-Rate (mCR) von 79%.
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Medizin

AML: CHMP-Zulassungsempfehlung für CC-486

Der CHMP hat eine Zulassungsempfehlung für CC-486 als orale Erhaltungstherapie für erwachsene Patienten mit Akuter Myeloischer Leukämie (AML) in erster Remission ausgesprochen. Im Falle der Zulassung stände CC-486 (Azacitidin) in Europa als einmal täglich oral einzunehmende Erhaltungstherapie für Patienten, die an verschiedenen Subtypen der AML erkrankt sind, zur Verfügung. In der zulassungsrelevanten Studie QUAZAR®AML-001 zeigte CC-486 ein signifikant längeres Gesamtüberleben und einen Vorteil hinsichtlich des rezidivfreien Überlebens bei Patienten mit AML, die eine erste Remission erreicht hatten.
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ITP

ITP: Patienten sind emotional erheblich belastet

Patienten, die an der seltenen Autoimmunerkrankung Immunthrombozytopenie (ITP) leiden, sind häufig einem hohen Leidensdruck ausgesetzt. Blutungssymptome, Thrombozytopenie, aber auch Fatigue und emotionale Belas­tungen bis hin zur Depression schränken die Lebensqualität der Patienten stark ein (1). Eine aktuelle Analyse der weltweit durchgeführten Querschnittsbefragung I-WISh bei ITP-Patienten und behandelnden Ärzten, die bei der Jahrestagung der American Society of Hematology (ASH) 2020 vorgestellt wurde, machte deutlich, wie stark die Erkrankung das emotionale Wohlbefinden der Patienten in Mitleidenschaft zieht (2). Weitere beim ASH-Meeting präsentierte Beiträge zur I-WISh-Studie untermauerten erneut den negativen Einfluss des Symptoms Fatigue (3) und machten klar, dass sich ITP-Patienten um die Nebenwirkungen einer Kortikosteroid-Therapie sorgen (4).
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Gesundheitspolitik

Starke Zunahme bei Infarkt & Co. vor Corona – Prävention auch während Pandemie wichtig

Sie zählen zur Hauptrisikogruppe für einen schweren Verlauf von Covid-19 und sind deshalb besonders gefährdet: Herzpatienten. Daten der KKH Kaufmännische Krankenkasse zeigen, dass Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzschwäche, Herzinfarkt und Verengungen der Herzkranzgefäße (Koronare Herzkrankheit) auf dem Vormarsch sind: Vor der Corona-Krise verzeichnet die KKH teils einen erheblichen Anstieg – alarmierend, denn Herzkrankheiten sind nach wie vor die Todesursache Nummer eins in Deutschland.
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Lymphome

Nicht-metastasiertes Prostatakarzinom: Diagnostik und Therapie

Das Prostatakarzinom ist in Deutschland der häufigste bösartige Tumor beim Mann. Im Jahr 2016 lagen die Zahlen der Neuerkrankungen bei 58.780 (Prognose für 2020: 61.200) und die der Todesfälle bei 14.417. Hinsichtlich der Krebs­todesfälle lag das Prostatakarzinom in Deutschland beim Mann im Jahr 2016 an 2. Stelle hinter dem Bronchialkarzinom (1). Die relative 5-Jahres-Überlebensrate liegt bei 89% (1). Die Prävalenz ist höher als die Inzidenz, die Lebenszeit-Erkrankungswahrscheinlichkeit liegt in Deutschland bei etwa 11% (1). Diagnostik und Therapie des nichtmetastasierten Prostatakarzinoms (nmPCa/M0CRPC) erfordern die Abwägung einer Vielzahl von tumor- und patientenbezogenen Faktoren, auf die hier im Folgenden eingegangen werden soll.
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Medizin

DGHO fordert raschen Zugang zur COVID-19-Impfung für Krebspatienten

Die COVID-19-Infektionslage ist national sowie international weiterhin äußerst kritisch. Anlässlich des Weltkrebstags machen das Haus der Krebs-Selbsthilfe – Bundesverband e.V., die DGHO Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie und die Deutsche Stiftung für junge Erwachsene mit Krebs auf die besonders vulnerable Gruppe der Patientinnen und Patienten mit Krebserkrankungen aufmerksam und gleichzeitig die Notwendigkeit eines priorisierten Zugangs zur COVID-19-Schutzimpfung deutlich.
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