Dr. rer. nat. Claudia Schöllmann
Freie MedizinjournalistinBeiträge von Dr. rer. nat. Claudia Schöllmann
Multiples Myelom
r/r MM: Tiefes, anhaltendes Ansprechen mit neuem bispezifischen Antikörper Elranatamab
Der im Dezember 2023 zugelassene und jetzt verfügbare bispezifische Antikörper Elranatamab, der gegen das B-Zell-Reifungsantigen (BCMA) auf Myelomzellen und CD3 auf T-Zellen gerichtet ist, stellt eine wichtige Erweiterung des Therapiespektrums für stark vorbehandelte Patient:innen mit rezidiviertem und refraktärem Multiplen Myelom (r/r MM) dar. Das betonten Prof. Dr. Hermann Einsele, Würzburg, und Prof. Dr. Marc-Steffen Raab, Heidelberg, bei der Launch-Pressekonferenz für Elranatamab. Mit dem bispezifischen Antikörper könne ein hoher medizinischer Bedarf in fortgeschrittenen Therapielinien adressiert werden, so die Experten.
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CML
CML: Phase-II-Studie zeigt exzellentes Ansprechen auf Asciminib im Erstliniensetting
Seit August 2022 kann Asciminib, der bislang einzige zugelassene Tyrosinkinase-Inhibitor (TKI) der STAMP-Klasse, zur Therapie erwachsener Patient:innen mit Philadelphia-Chromosom-positiver chronischer myeloischer Leukämie in der chronischen Phase (Ph+ CML-CP) eingesetzt werden, die mit mindestens 2 Tyrosinkinase-Inhibitoren (TKI) vorbehandelt wurden (1). Asciminib hemmt das konstitutiv aktive Fusionsprotein BCR::ABL1 durch Bindung an dessen Myristat-Bindungstasche, und nicht – wie übliche TKI – an die ATP-Bindungstasche. In der Phase-II-Studie CML 13 ASCEND-CML der „Australasion Leukemia und Lymphoma Group (ALLG)“ wurde die Wirksamkeit und Sicherheit der Substanz nun auch in der Erstliniensituation evaluiert. Vielversprechende erste Daten wurden bei der Jahrestagung der American Society of Hematology (ASH) 2023 präsentiert (2).
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Lymphome
LBCL und MM: Real-World-Daten untermauern klinischen Nutzen der CAR-T-Zell-Therapie
CAR-T-Zellen wie Lisocabtagen maraleucel (Liso-cel) oder Idecabtagen vicleucel (Ide-cel) haben sich als Therapieoptionen bei vorbehandelten großzelligen B-Zell-Lymphomen (LBCL) bzw. in späten Therapielinien beim Multiplen Myelom (MM) etabliert. Die positiven Daten aus klinischen Studien, die zur Zulassung geführt haben, finden inzwischen Widerhall in der Versorgungsroutine bei einer breiten Population von Erkrankten, so Expert:innen bei einem Symposium im Rahmen des 6. Europäischen CAR-T-Zell-Meetings in Valencia, Spanien.
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PNH
PNH: Proximaler Komplement-Inhibitor Pegcetacoplan überzeugt auch im Langzeitverlauf
Die paroxysmale nächtliche Hämoglobinurie (PNH) ist eine seltene, erworbene hämatologische Erkrankung, die durch komplementvermittelte Hämolyse und Thrombosen als Hauptkomplikation gekennzeichnet ist. Hier besteht ein hoher Bedarf an neuen Therapieoptionen. Hoffnungen ruhen auf neuen Inhibitoren wie dem bereits zugelassenen zielgerichteten C3-Komplement-Inhibitor Pegcetacoplan, die in den proximalen Abschnitt der Komplementkaskade eingreifen. Bei der Jahrestagung der American Society of Hematology (ASH) 2023 wurden aktuelle klinische Daten vorgestellt, die die Wirksamkeit und Sicherheit der Medikation im Langzeitverlauf bis zu 3 Jahren belegen – ganz gleich, ob vorab eine gegen den Komplementfaktor C5 gerichtete Behandlung erfolgt war oder nicht (1).
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CLL
6-Jahres-Daten der ELEVATE TN-Studie – ASH 2023: Acalabrutinib wirksam und verträglich unabhängig von genetischen Risikomerkmalen
Acalabrutinib (A), ein Bruton-Tyrosinkinase-Inhibitor (BTKi) der zweiten Generation, ist als selektivster Vertreter seiner Substanzklasse besonders verträglich (1-3). In der Phase-III-Studie ELEVATE TN mit zuvor unbehandelten CLL-Erkrankten hatte A als Monotherapie oder kombiniert mit Obinutuzumab (O) eine überlegene Wirksamkeit vs. O + Chlorambucil (Cl) gezeigt (3). Das 6-Jahres-Follow-up der Studie, präsentiert bei der 65. Jahrestagung der American Society of Hematology (ASH) 2023, untermauert die positiven Wirksamkeitsdaten für den BTKi im Langzeitverlauf (4).
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Multiples Myelom
r/r MM: Tiefes, anhaltendes Ansprechen mit neuem bispezifischen Antikörper Elranatamab
Der im Dezember 2023 zugelassene und jetzt verfügbare bispezifische Antikörper Elranatamab, der gegen das B-Zell-Reifungsantigen (BCMA) auf Myelomzellen und CD3 auf T-Zellen gerichtet ist, stellt eine wichtige Erweiterung des Therapiespektrums für stark vorbehandelte Patient:innen mit rezidiviertem und refraktärem Multiplen Myelom (r/r MM) dar. Das betonten Prof. Dr. Hermann Einsele, Würzburg, und Prof. Dr. Marc-Steffen Raab, Heidelberg, bei der Launch-Pressekonferenz für Elranatamab. Mit dem bispezifischen Antikörper könne ein hoher medizinischer Bedarf in fortgeschrittenen Therapielinien adressiert werden, so die Experten.
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AML
Akute myeloische Leukämie: Neue orale Kombination für unfitte Erkrankte
Wenn es um die Behandlung von Patient:innen mit akuter myeloischer Leukämie (AML) geht, spielten das Alter der Betroffenen sowie zytogenetische Veränderungen eine bedeutende Rolle, betonte Prof. Haifa Kathrin Al-Ali, Halle, bei einem Symposium im Rahmen der DGHO-Jahrestagung 2023. Um die optimale Behandlungsstrategie bei älteren/unfitten Erkrankten zu finden, gelte es, die patienten- und krankheitsbezogenen Faktoren sowie die Chancen und Risiken einer Therapie sorgfältig abzuwägen und mit den Betroffenen zu besprechen. Eine neu zugelassene orale hypomethylierende Kombination erweitert nun das Therapiespektrum und hilft dabei, Krankenhausaufenthalte einzusparen.
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PNH
PNH: Proximale Komplement-Inhibitoren im Aufwind
Die paroxysmale nächtliche Hämoglobinurie (PNH) ist eine seltene, erworbene hämatologische Erkrankung, die durch komplementvermittelte Hämolyse und Thrombose gekennzeichnet ist; es besteht ein hoher Bedarf an neuen Therapieoptionen. Fortschritte werden von neuen Inhibitoren erwartet, die in den proximalen Abschnitt der Komplementkaskade eingreifen. Dadurch wird, anders als bei gegen den Komplementfaktor C5 gerichteten Substanzen, die PNH-typische intravasale und extravasale Hämolyse gleichermaßen gehemmt. Iptacopan, einer dieser Inhibitoren, überzeugt in klinischen Studien mit ausgezeichneter Wirksamkeit und guter Verträglichkeit, wie bei einem Symposium im Rahmen der DGHO-Jahrestagung 2023 zu hören war.
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Polycythaemia vera
Polycythaemia vera: Ropeginterferon alfa 2b frühzeitig nutzen, auch bei niedrigem Thromboserisiko
Der klinischen Manifestation einer Polycythaemia vera (PV) geht eine dekadenlange klonale Hämatopoese voraus, erklärte Prof. Dominik Wolf, Innsbruck, Österreich, bei einem Symposium im Rahmen der DGHO-Jahrestagung 2023. Die Erkenntnisse zur langfristigen Pathogenese der PV, bei der die Expansion JAK2-mutierter Stammzellklone eine bedeutende Rolle spielt, bilden die Basis für neue Therapiestrategien, die ebenfalls langfristig angelegt sind. Sie finden ihren Ausdruck in den aktualisierten Onkopedia-Leitlinien zur PV, in deren Fokus die frühe Krankheitsmodifikation unabhängig vom Alter und Thromboserisiko der Erkrankten steht – bevorzugt mit Ropeginterferon-alfa 2b (Ropeg) in der ersten zytoreduktiven Linie.
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Entitätsübergreifend
ERG als neues Prädispositionsgen für Knochenmarkinsuffizienz und hämatologische Malignome identifiziert
Die Entstehung maligner hämatologischer Erkrankungen ist bislang nur ansatzweise verstanden. Auf Basis aktueller Forschungsdaten konnte nun eine Wissenslücke geschlossen werden. Eine internationale Gruppe von Forschenden unter Leitung australischer Wissenschaftler:innen konnte mit ERG ein neues prädisponierendes Gen für hämatologische Malignome und Knochenmarkinsuffizienz (bone marrow failure; BMF) dingfest machen. Keimbahn-Varianten des Gens, vor allem Missense- oder trunkierende Varianten, führen zu einer Funktionsminderung oder einem Funktionsverlust des entsprechenden Genprodukts – was wiederum die Anfälligkeit für hämatologische Malignome erhöht. ERG solle in die Keimbahn-Screening-Panels für auffällige Familien aufgenommen werden, forderte Prof. Hamish S. Scott, St Peters, SA, Australien, bei der 65. Jahrestagung der American Society of Hematology (ASH) 2023 (1).
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Sichelzellkrankheit
Haploidente alloSCT mit intensitätsreduzierter Konditionierung erfolgreich bei Erwachsenen mit Sichelzellerkrankung und schwerer Organtoxizität
Die allogene Stammzelltransplantation (alloSCT) ist eine Behandlungsoption mit kurativem Potenzial für Patient:innen mit schwerer Sichelzellerkrankung (SCD). Allerdings findet nur eine Minderheit einen HLA-identischen Geschwisterspender (MSD). Ein weiteres Problem besteht darin, dass eine myeloablative HLA-MSD-alloSCT, die bei Kindern mit SCD erfolgreich angewendet wird, für erwachsene Erkrankte mit multipler Organbeteiligung zu toxisch ist. Nun untersuchte die Phase-II-Studie BMT CTN 1507 des US-amerikanischen „Blood and Marrow Transplant Clinical Trial Network (BM CTN)“, ob erwachsene Betroffene von einer haploidenten alloSCT mit intensitätsreduzierter Konditionierung profitieren können, die den Pool möglicher Spender deutlich erweitert und zudem weniger toxisch ist. Die Antwort lautet „Ja“, wie die bei der 65. Jahrestagung der American Society of Hematology prominent präsentierten Daten zeigen (1).
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Non-Hodgkin-Lymphom
r/r iNHL: Wirksamkeit und Sicherheit der CAR-T-Zell-Therapie mit Axicabtagen Ciloleucel im 4-Jahres-Langzeitverlauf bestätigt
Die CAR-T-Zell-Therapie mit Axicabtagen Ciloleucel (Axi-Cel) ist auch bei indolenten Non-Hodgkin-Lymphomen (iNHL) zugelassen, speziell zur Behandlung des rezidivierten/refraktären (r/r) Follikulären Lymphoms nach drei oder mehr systemischen Therapien (1). Zulassungsrelevant für diese Indikation waren die Daten der Phase-II-Studie ZUMA-5, in der das CAR-T-Zell-Therapeutikum bei Patient:innen mit r/r FL zu hohen Ansprechraten und anhaltenden Remissionen bei handhabbarem Sicherheitsprofil geführt hatte (2). Bei der 65. Jahrestagung der American Society of Hematology (ASH) 2023 wurden die 4-Jahres-Daten der Studie vorgestellt, die den hohen klinischen Nutzen der Behandlung bestätigen – in Form von anhaltenden Remissionen und Langzeitüberleben (3).
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weitere hämatologische Erkrankungen
Refraktäres CD3-CD4+ L-HES: Antikörper Mogamulizumab offenbar hochwirksam
Der Begriff Hypereosinophiles Syndrom (HES) bezeichnet einen klinischen Symptomkomplex, der mit persistierender Eosinophilie (≥ 1500/μl) und Eosinophilie-assoziierten Organschäden an Herz, Lunge, Gastrointestinaltrakt, Haut und/oder Nervensystem einhergeht (1). Bei der lymphoproliferativen Variante des HES (L-HES) werden aberrante T-Zell-Klone, überwiegend CD3-CD4+ T-Zellen, nachgewiesen, die vermehrt eosinophilopoetische Zytokine einschließlich Interleukin-5 produzieren. Aktuelle Daten von der 65. Jahrestagung der American Society of Hematology (ASH) 2023 zeigen nun, dass die krankheitsauslösenden Zellen durch einen Antikörper gezielt adressiert werden können, was zu ausgeprägten hämatologischen Remissionen führt – auch und gerade bei Erkrankten, die refraktär gegenüber anderen Therapien sind (2). Es gab aber auch Nebenwirkungen, denen zukünftig durch individuelle Anpassungen im Behandlungsschema entgegengewirkt werden soll.
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ALL
Ph+ ALL: Überlegenheit von Ponatinib gegenüber Imatinib in Subgruppen-Analyse der PhALLCON-Studie bestätigt
Als erste randomisierte Studie hat die PhALLCON-Studie mit Ponatinib und Imatinib 2 Tyrosinkinase-Inhibitoren (TKI) in der Erstlinientherapie von Erwachsenen mit Philadelphia-Chromosom-positiver (Ph+) akuter lymphatischer Leukämie (ALL) verglichen und die Überlegenheit des Drittgenerations-TKI Ponatinib demonstriert (1). Eine bei der 65. Jahrestagung der American Society of Hematology (ASH) 2023 präsentierte Subgruppen-Analyse zeigte nun, dass Ponatinib in allen Subgruppen dem Erstgenerations-TKI Imatinib überlegen war – speziell bei Erkrankten ab 60 Jahren und bei Nachweis einer BCR::ABL1 p190-Variante (2).
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Hodgkin-Lymphom
cHL: Sequentielles Behandlungsschema aus Pembrolizumab und Chemotherapie vielversprechend bei neu diagnostizierter Hochrisikoerkrankung
PD-(L)1-Checkpoint-Inhibitoren sind der Behandlungsstandard beim rezidivierten/refraktären klassischen Hodgkin-Lymphom (cHL). Nun wird der PD-1-Inhibitor Pembrolizumab, eingebettet in ein komplexes sequentielles Behandlungsschema, auch bei Erkrankten mit neu diagnostiziertem cHL mit früher ungünstiger Prognose oder fortgeschrittener Erkrankung in der Phase-II-Studie KEYNOTE-C11 evaluiert. Nachdem erste Ergebnisse vielversprechend waren (1), wurde bei der Jahrestagung der American-Society of Hematology (ASH) 2023 aktualisierte Daten mit einer längeren Nachbeobachtungszeit vorgestellt (2).
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weitere hämatologische Erkrankungen
Systemische Leichtketten(AL-)Amyloidose: Hohe Ansprechraten auf Belantamab Mafodotin im Rezidiv
Für Patient:innen mit rezidivierter oder refraktärer Leichtketten(AL)-Amyloidose (r/r AL-Amyloidose) steht bisher keine zugelassene Behandlung zur Verfügung. In einer Studie aus Großbritannien induzierte eine Monotherapie mit dem gegen das B-Zellreifungsantigen (BCMA) gerichteten Antikörper-Wirkstoff-Konjugat Belantamab Mafodotin bei stark vortherapierten Patient:innen mit r/r AL-Amyloidose ein schnelles und klinisch relevantes Ansprechen ohne unerwartete Toxizität. Die Studiendaten, die auch Erkrankte einschlossen, die üblicherweise nicht an klinischen Studien teilnehmen dürfen, wurden bei der Jahrestagung der American Society of Hematology (ASH) 2023 vorgestellt (1).
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Polycythaemia vera
Erste Daten der RuxoBEAT-Studie zum Erstlinieneinsatz von Ruxolitinib bei PV-Hochrisikopatient:innen
Der JAK-Inhibitor Ruxolitinib ist als Zweitlinientherapie der Polycythaemia vera (PV) nach Resistenz oder Intoleranz gegenüber einer zytoreduktiven Erstlinienbehandlung mit Hydroxyurea etabliert. Nun wurde die bewährte Medikation auch im Erstliniensetting bei Erkrankten mit hohem Risiko für thromboembolische Ereignisse und Indikation für eine zytoreduktive Therapie im Vergleich zur besten verfügbaren Therapie (BAT) evaluiert. Prof. Dr. Steffen Koschmieder, Aachen, stellte erste Daten der Phase-2b-Studie RuxoBEAT der Deutschen Studiengruppe für Myeloproliferative Neoplasien (GSG-MPN) bei der Jahrestagung der American Society of Hematology (ASH) 2023 vor (1). Sie stimmen hoffnungsvoll, auch wenn der primäre Endpunkt verfehlt wurde.
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GvHD
SR/D cGvHD: Finale REACH3-Analyse bestätigt Wirksamkeit und Sicherheit von Ruxolitinib im Langzeitverlauf
Der JAK-Inhibitor Ruxolitinib wird standardmäßig zur Behandlung der akuten und chronischen Graft-versus-Host-Erkrankung (cGvHD) bei Patient:innen ab 12 Jahren nach allogener Stammzelltransplantation (alloSCT) eingesetzt, wenn ein unzureichendes Ansprechen auf Kortikosteroide und andere systemische Therapien vorliegt. Basis für die Zulassung von RUX bei der cGvHD waren die Daten der Phase-III-Studie REACH 3, in der der Inhibitor bei steroidrefraktärer oder steroidabhängiger (SR/D) Erkrankung nach alloSCT seine deutliche Überlegenheit gegenüber der besten verfügbaren Therapie (BAT) gezeigt hatte (1). Beim ASH-Meeting stellte Prof. Robert Zeiser, Freiburg, nun die finale Analyse der Studie nach einer Behandlungszeit von insgesamt 3 Jahren vor (2).
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PNH
PNH: Proximaler Komplement-Inhibitor Pegcetacoplan überzeugt auch im Langzeitverlauf
Die paroxysmale nächtliche Hämoglobinurie (PNH) ist eine seltene, erworbene hämatologische Erkrankung, die durch komplementvermittelte Hämolyse und Thrombosen als Hauptkomplikation gekennzeichnet ist. Hier besteht ein hoher Bedarf an neuen Therapieoptionen. Hoffnungen ruhen auf neuen Inhibitoren wie dem bereits zugelassenen zielgerichteten C3-Komplement-Inhibitor Pegcetacoplan, die in den proximalen Abschnitt der Komplementkaskade eingreifen. Bei der Jahrestagung der American Society of Hematology (ASH) 2023 wurden aktuelle klinische Daten vorgestellt, die die Wirksamkeit und Sicherheit der Medikation im Langzeitverlauf bis zu 3 Jahren belegen – ganz gleich, ob vorab eine gegen den Komplementfaktor C5 gerichtete Behandlung erfolgt war oder nicht (1).
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weitere hämatologische Erkrankungen
BPDCN: Zielgerichtete Therapie mit Tagraxofusp bewährt sich auch im Real-World-Setting
Seit Anfang 2021 ist die zielgerichtete Therapie mit Tagraxofusp als Erstlinientherapie der blastischen plasmazytoiden dendritischen Zellneoplasie (BPDCN) zugelassen. Der First-in-class-Inhibitor adressiert das bei dieser Erkrankung überexprimierte Oberflächenmolekül CD123. Grundlage der Zulassung als Orphan Drug war die Studie NCT02113982, in der der Inhibitor zu hohen und anhaltenden Ansprechraten geführt hatte (1). Nun bestätigen aktuelle Ergebnisse eines europäischen „named patient“ Programms die Wirksamkeit und Verträglichkeit von Tagraxofusp auch im Real-World-Setting – einschließlich eines verlängerten Überlebens im Vergleich zu historischen Kontrollen unter einer Chemotherapie. Die Daten wurden bei der Jahrestagung der American Society of Hematology (ASH) 2023 vorgestellt (2).
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