Josef Gulden
Fachjournalist für Medizin und NaturwissenschaftenBeiträge von Josef Gulden
AML
ASH: Pädiatrische AML – Immuntoxin nach dreimaliger Gabe mit günstigeren Überlebensraten
Die Zugabe einer Dosis des gegen das CD33-Antigen gerichteten Antikörper-Toxin-Konjugats Gemtuzumab Ozogamicin (GO) kann bei Kindern mit akuter myeloischer Leukämie (AML) das ereignisfreie Überleben verlängern, bei Erwachsenen verbessert die Zugabe von 3 fraktionierten Dosen sogar das Gesamtüberleben. In der globalen pädiatrischen Phase-III-Studie MyeChild 01, die Brenda Gibson, Glasgow, bei der Jahrestagung der American Society of Hematology (ASH) vorstellte, wurde randomisiert die Gabe von 1 vs. 3 Dosen des Immuntoxins zusätzlich zu einer intensiven Induktionstherapie untersucht.
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Hodgkin-Lymphom
ASH: Ist eine Transplantation beim rezidivierten oder refraktären Hodgkin-Lymphom verzichtbar?
Im Rezidiv eines Hodgkin-Lymphoms (HL) ist eine autologe Stammzelltransplantation im Anschluss an eine Zweitlinientherapie gebräuchlich. Eine Phase-II-Studie, die Alison Moskowitz, New York, bei der Jahrestagung der American Society of Hematology (ASH) in San Diego vorstellte, nährt die Hoffnung, dass nach Erreichen einer kompletten Remission eine Erhaltungstherapie mit einem Immuncheckpoint-Inhibitor den Verzicht auf die Transplantation gestattet.
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Mantelzelllymphom
ASH: MCL – bei MRD-Negativität auch nach konventioneller Induktion Verzicht auf Transplantation möglich
Beim Mantelzell-Lymphom (MCL) wurde bislang in der ersten Komplettremission häufig eine autologe Stammzelltransplantation (autoSCT) angewendet. Mit der besseren Wirksamkeit neuer medikamentöser Therapien scheint dies zunehmend überflüssig zu werden, wie sich etwa in der europäischen TRIANGLE-Studie zeigte. Eine weitere Phase-III-Studie der US-amerikanischen Eastern Cooperative Oncology Group (ECOG), die Timothy Fenske, Milwaukee, USA, als Late-Breaking Abstract bei der Jahrestagung der American Society of Hematology (ASH) vorstellte, belegt das auch für Patient:innen, die nach herkömmlichen Chemotherapien keine minimale Resterkrankung (MRD) mehr aufweisen.
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Follikuläres Lymphom
ASH: Verbesserung der Prognose mit CD19-Antikörper beim r/r follikulären Lymphom
Das follikuläre Lymphom (FL) zählt zu den indolenten Non-Hodgkin-Lymphomen, aber Rezidive sind unausweichlich; mit jedem neuen Rezidiv wird die progressionsfreie Zeit immer kürzer. Initial wird in der Regel eine Immunchemotherapie mit CD20-Antikörpern gegeben, und für die Zweitlinie ist die Kombination aus Lenalidomid und Rituximab (R2) zugelassen. In der globalen Phase-III-Studie inMIND, die Laurie Sehn, Vancouver, als Late-Breaking Abstract bei der Jahrestagung der American Society of Hematology (ASH) in San Diego vorstellte, konnte eine Ergänzung dieses Protokolls um dem CD19-Antikörper Tafasitamab das progressionsfreie Überleben (PFS) deutlich verlängern (1).
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DLBCL
ASH: Polatuzumab Vedotin bei DLBCL auch nach 5 Jahren deutlich im Vorteil
Auch nach median 5 Jahren ist die Therapie mit dem Antikörper-Toxin-Konjugat Polatuzumab Vedotin in Kombination mit Rituximab und einer Chemotherapie beim neu diagnostizierten diffus-großzelligen B-Zell-Lymphom (DLBCL) dem alten Standard aus Rituximab, Cyclophosphamid, Doxorubicin, Vincristin, Prednison (R-CHOP) überlegen (1). Das berichtete Gilles Salles, New York, USA, bei der Jahrestagung der American Society of Hematology (ASH) in San Diego, USA.
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Marginalzonenlymphom
ASH: Bispezifischer Antikörper zeigt vielversprechende Wirkung beim rezidivierten Marginalzonen-Lymphom
Das Marginalzonen-Lymphom ist nach dem follikulären Lymphom das zweithäufigste indolente B-Zell-Non-Hodgkin-Lymphom (B-NHL), das in der Erstlinie meist mit einer Immunchemotherapie behandelt wird. Im Rezidiv sind die Therapieoptionen allerdings beschränkt. Der bispezifische Antikörper Odronextamab scheint eine vielversprechende Option zu sein, wie Tae Min Kim, Seoul, bei der Jahrestagung der American Society of Hematology in San Diego berichtete (1).
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Medizin
ASH: Ketonkörper verstärken die Wirksamkeit von CAR-T-Zellen – zumindest im Tierversuch
T-Zellen mit chimärem Antigenrezeptor (CAR-T-Zellen) haben die Therapie hämatologischer Malignome revolutioniert. Für Resistenzen, die auch hier beobachtet werden, gibt es mutmaßlich unterschiedliche Gründe; offenbar spielt auch der Lebensstil, etwa die Ernährung, eine Rolle, wie Shan Liu, Philadelphia, USA, nun in der Plenary Session der diesjährigen Jahrestagung der American Society of Hematology (ASH) in San Diego zeigte (1).
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AML
ASH: Selectin-Inhibitor punktet bei primär refraktärer AML
Für Patient:innen mit primär refraktärer akuter myeloischer Leukämie (AML) könnte der E-Selectin-Antagonist Uproleselan, zusätzlich zu einer Chemotherapie gegeben, eine neue wirksame Therapieoption darstellen: Bei der Jahrestagung der American Society of Hematology (ASH) konnte Daniel DeAngelo, Boston, USA, außerordentlich ermutigende Ergebnisse einer Phase-III-Studie vorstellen (1).
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CLL
ASH: Rezidivierte/refraktäre CLL – ist eine Heilung mit CAR-T-Zellen möglich?
T-Zellen mit chimärem Antigenrezeptor (CAR-T-Zellen) haben die Therapie lymphatischer Malignome in den letzten Jahren revolutioniert. Dass man bei der bislang als unheilbar geltenden chronischen lymphatischen Leukämie (CLL) in einigen Fällen von einer Heilung sprechen kann, legen retrospektive Daten aus 2 Studien nahe, die Benjamin Frost, Philadelphia, bei der Jahrestagung der American Society of Hematology (ASH) in San Diego präsentierte (1).
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Hodgkin-Lymphom
ASH: PET-gesteuertes BrECADD auch bei älteren Patient:innen mit Hodgkin-Lymphom
Auch ältere Patient:innen mit fortgeschrittenem Hodgkin-Lymphom können bei Beachtung bestimmter Vorsichtsmaßnahmen mit dem neuen Standard BrECADD (Brentuximab Vedotin, Etoposid, Cyclophosphamid, Doxorubicin, Dacarbazin, Dexamethason) behandelt werden. Das zeigt die Auswertung einer kleinen Kohorte in der großen Phase-III-Studie HD21 der Deutschen Hodgkin-Studiengruppe (GHSG), die Justin Ferdinandus, Köln, bei der Jahrestagung der American Society of Hematology (ASH) in San Diego,USA, vorstellte (1).
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ALL
ASH: Blinatumomab verlängert DFS bei Kindern mit B-ALL
Kinder mit akuter lymphatischer B-Zell-Leukämie (B-ALL) erhalten bei Vorliegen eines Standardrisikos nach den NCI-Kriterien in der Erstlinie eine Chemotherapie, die insgesamt sehr wirksam ist, aber in einigen Fällen doch ein Rezidiv und dann häufig den Tod nach sich zieht. Die Children´s Oncology Group (COG) konnte nun in der Plenary Session der Jahrestagung der American Society of Hematology (ASH) in San Diego, USA, die Resultate einer großen Multicenter-Studie vorstellen, in der ein solches erhöhtes Rezidivrisiko durch Ergänzung der Standard-Chemotherapie mit dem bispezifischen T-Zell-Engager (BiTE) Blinatumomab deutlich reduziert werden konnte (1).
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Mantelzelllymphom
ASH: Stammzelltransplantation ist bei jüngeren MCL-Patient:innen Vergangenheit
Die Erstlinientherapie jüngerer Patient:innen (≤ 65 Jahre) mit nicht vorbehandeltem Mantelzell-Lymphom (MCL) bestand bis vor Kurzem aus einer Immunchemotherapie und einer autologen Stammzelltransplantation (ASCT). Aufgrund der Resultate der Phase-III-Studie TRIANGLE des European MCL Network wird das nun durch Ibrutinib ergänzt. Wie aktuelle, von Prof. Dr. Martin Dreyling, München, beim ASH-Kongress in San Diego, USA, vorgestellte Auswertungen zeigen, kann man dabei auf die Transplantation offenbar verzichten (1).
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Follikuläres Lymphom
EHA: Rezidiviertes/refraktäres follikuläres Lymphom: Bispezifischer Antikörper wirksam und gut verträglich
Der bispezifische Antikörper Epcoritamab ist bislang beim rezidivierten und refraktären diffus-großzelligen B-Zell-Lymphom zugelassen, wird aber auch für andere Non-Hodgkin-Lymphome entwickelt. In der EPCORE NHL-1-Studie zeigen die Ergebnisse einer ersten Kohorte, die zur Zulassung beim follikulären Lymphom führen sollen, hohe Ansprechraten gefunden; bei der Jahrestagung der European Hematology Association (EHA) in Madrid wurde berichtet, dass die Verträglichkeit zwar von Haus aus gut ist, durch eine Hochdosierung in 3 Stufen während des ersten Behandlungszyklus aber noch deutlich verbessert werden kann.
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Hodgkin-Lymphom
EHA: BreCADD neuer Standard beim fortgeschrittenen Hodgkin-Lymphom
Das Hodgkin-Lymphom ist auch in fortgeschrittenen Stadien meist heilbar, aber die dafür angewendeten Therapien sind sehr aggressiv mit oft lang anhaltenden Nebenwirkungen. Die Deutsche Hodgkin-Studiengruppe (GHSG) präsentierte bei der Jahrestagung der European Hematology Association (EHA) in Madrid ein neues Regime, das verträglicher und dazu auch noch wirksamer ist als die herkömmlichen Therapien.
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CLL
CLL: Zanubrutinib mit weniger Nebenwirkungen als BTK der 1. Generation
Bei der chronischen lymphatischen Leukämie (CLL) werden seit Jahren schwerpunktmäßig Inhibitoren der Bruton-Tyrosinkinase (BTK) eingesetzt. Eine Real-World-Auswertung, die bei der Jahrestagung der American Society of Clinical Oncology (ASCO) in Chicago vorgestellt wurde, zeigt nun, dass die Zweitgenerations-Substanz Zanubrutinib weniger kardiale und therapielimitierende Nebenwirkungen aufweist als der Prototyp dieser Substanzklasse (1).
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CLL
Aktuelles zur Erstlinientherapie der chronischen lymphatischen Leukämie
Bei der chronischen lymphatischen Leukämie (CLL) hat ein besseres Verständnis der Biologie der Erkrankung, v.a. die molekulargenetische Identifizierung von Treibermutationen sowie der betroffenen Signalübertragungswege, neue und individualisierbare therapeutische Optionen erschlossen. Derzeit steht v.a. die Hemmung des B-Zell-Rezeptor-Signalwegs (insbesondere der Bruton-Tyrosinkinase, BTK) sowie des Apoptose-Signalwegs (v.a. das BCL2-Protein) im Vordergrund. Inhibitoren dieser Proteine können das progressionsfreie und teilweise auch das Gesamtüberleben (OS) signifikant verlängern. Davon profitieren insbesondere die bisherigen Hochrisikogruppen, sprich Patient:innen mit unmutiertem IGHV (uIGHV) sowie mit Deletion 17p (del17p) und/oder Mutationen im TP53-Tumorsuppressor-Gen. Diese Marker sind aber nach wie vor prognostisch relevant, sodass eine Risikostratifizierung v.a. bei der Erstlinientherapie sinnvoll erscheint. Darüber hinaus unterscheiden sich BTK- und BCL2-Inhibitoren hinsichtlich ihrer Nebenwirkungsprofile, sodass Begleiterkrankungen und -medikationen bei der Wahl der Therapie berücksichtigt werden sollten.
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Seltene Leukämien
EHA: ATRA/ATO auch bald Standard bei Hochrisiko-Patient:innen mit akuter Promyelozyten-Leukämie?
Die akute Promyelozyten-Leukämie (APL) ist die akute Leukämie mit den mit Abstand höchsten Heilungsraten – bei Patient:innen mit niedrigem oder intermediärem Risiko sogar ohne Chemotherapie. Die Kombination aus All-trans-Retinsäure (ATRA) und Arsentrioxid (ATO) stellt hier mittlerweile den akzeptierten Erstlinienstandard dar. Sie wurde nun auch erstmals bei Patient:innen mit hohem Risiko randomisiert gegen den bisherigen Standard aus ATRA und einer Idarubicin-Chemotherapie (AIDA) getestet. Die Ergebnisse dieser APOLLO-Studie konnte Uwe Platzbecker, Leipzig, in der Plenarsitzung der Jahrestagung der European Hematology Association (EHA) in Madrid vorstellen (1).
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CLL
EHA: Wie die TP53-Mutationslandschaft sich auf die CLL-Prognose auswirkt
Mutationen im Tumorsuppressor-Gen TP53 treten bei Krebserkrankungen in 5–50 % der Fälle auf und begünstigen Progression und Therapieresistenz. Bei der chronischen lymphatischen Leukämie (CLL) ist ein negativer Einfluss von TP53-Alterationen auf Ansprechen und Überleben seit Langem bekannt, aber wie sich etwa verschiedene Mutationen, die Größe des betroffenen Klons oder Ko-Mutationen in anderen Genen unter verschiedenen Formen der Therapie auswirken, war bislang unklar. Die Deutsche CLL-Studiengruppe analysierte daher erstmals die TP53-Mutationslandschaft bei mehr als 10.000 Patient:innen, die in den letzten Jahrzehnten in zahlreichen ihrer klinischen Studien behandelt worden waren, und Consuela Bertossi, Ulm, stellte die Resultate in der Plenarsitzung der Jahrestagung der European Hematology Association (EHA) in Madrid vor.
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DLBCL
EHA: Hohe Ansprechraten in der Erstlinie mit Epcoritamab + R-CHOP beim DLBCL
Seit vor über 20 Jahren die R-CHOP-Kombination (Rituximab, Cyclophosphamid, Doxorubicin, Vincristin, Prednison) in die Therapie des diffus-großzelligen B-Zell-Lymphoms (DLBCL) eingeführt wurde, ist es nicht mehr gelungen, die Gesamtüberlebenszeiten bei dieser Erkrankung signifikant zu verlängern – bislang auch nicht mit dem Antikörper-Wirkstoff-Konjugat Polatuzumab Vedotin. Mit bispezifischen Antikörpern wie Epcoritamab stehen mittlerweile Substanzen mit neuartigen Wirkmechanismen zur Verfügung, und bei der Jahrestagung der European Hematology Association (EHA) in Madrid, Spanien, wurde eine Studie vorgestellt, in der dieses Medikament mit der bislang wirksamsten Therapie vielversprechende Ergebnisse zeigte (1).
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DLBCL
Das diffus-großzellige B-Zell-Lymphom: immer weniger Chemotherapie
Unter den Non-Hodgkin-Lymphomen (NHL) vom B-Zell-Typ stellt das diffus-großzellige B-Zell-Lymphom (DLBCL) die häufigste Variante dar. Waren etwa 2 Jahrzehnte lang Immunchemotherapien mit Anti-CD20-Antikörpern der therapeutische Standard, stehen seit Kurzem vor allem in refraktären oder rezidivierten Stadien immer mehr neue immun- und zelltherapeutische Ansätze wie T-Lymphozyten mit chimärem Antigenrezeptor (CAR-T-Zellen) und bispezifische Antikörper zur Verfügung. Ein Antikörper-Toxin-Konjugat (ADC) hat es mittlerweile sogar in die Initialtherapie geschafft.
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