Journal Hämatologie

AML | Beiträge ab Seite 2

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FLT3-ITD AML: Quizartinib + Chemotherapie verlängert das Überleben unabhängig von allo-SCT

FLT3-Mutationen gehören mit einem Anteil von etwa 30% zu den häufigsten genetischen Alterationen bei der akuten myeloischen Leukämie (AML). Insbesondere die häufigsten dieser Mutationen – In-frame-Insertionen (ITD) innerhalb der auto-inhibitorischen membrannahen Portion des Rezeptormoleküls – gehen mit hohen Rückfallraten und einer ungünstigen Überlebensprognose einher (1, 2). Nun zeigt eine aktuelle Posthoc-Analyse der Phase-III-Studie QuANTUM-First, dass der FLT3-Inhibitor Quizartinib, ergänzend zur Standard-Induktions- und -Konsolidierungschemotherapie verabreicht, das Gesamtüberleben von Erkrankten mit neu diagnostizierter FLT3-ITD AML versus Placebo verlängert – unabhängig davon, ob in der Konsolidierungsphase eine allogene Stammzelltransplantation (allo-SCT) integriert war oder nicht. Die Daten wurden bei der Jahrestagung der European Hematology Association (EHA) 2023 präsentiert (3).
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Medizin

AML: Mitophagie behindert die Wirkung von Venetoclax

Neue Medikamente fördern zwar das Absterben von Krebszellen bei akuter myeloischer Leukämie, die Wirkung der Präparate verringert sich mit der Zeit jedoch – eine neue Studie von NYU Langone Health und seinem Perlmutter Cancer Center gibt Patient:innen nun jedoch Hoffnung. In Proben von menschlichem Gewebe und Mausmodellen haben die Forschenden herausgefunden, dass die Resistenz der Leukämiezellen bei dem häufig verschriebenen Medikament Venetoclax aufgrund des raschen Anstiegs im Abbau und Umschlag der Mitochondrien stattfindet.
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Medizin

Neue Angriffsziele für die CAR-T-Zell-Therapie bei AML

Anders als andere Formen von Blutkrebs ist die akute myeloische Leukämie (AML) derzeit nicht mit der CAR-T-Zell-Immuntherapie behandelbar. Der Grund: Es fehlen die spezifischen molekularen Ansatzpunkte, mit denen bestimmte Immunzellen gezielt AML-Zellen angreifen könnten – damit das Immunsystem den Krebs auch wirklich attackiert. Genau solche Ansatzpunkte haben die beiden Forschungsteams von Prof. Dr. Sebastian Kobold mit Dr. Adrian Gottschlich von der Abteilung für Klinische Pharmakologie des LMU Klinikums und Dr. Carsten Marr mit Moritz Thomas aus dem Institute of AI for Health von Helmholtz Munich entdeckt (1).
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AML

Podcast-Special zum ASH 2022: Update Klassifikation, Diagnostik und Therapie der AML

Neue Studienergebnisse zur Akuten Myeloischen Leukämie (AML) wurden auf dem Jahreskongress der American Society of Hematology (ASH) 2022 vorgestellt. Im Gespräch mit Dr. med. vet. Astrid Heinl stellt PD Dr. Haifa Kathrin Al-Ali, Direktorin des Krukenberg-Krebszentrums Halle, ihre persönlichen Highlights vor und gibt ein Update zu Klassifikation, Diagnostik und Therapie der AML und geht dabei besonders auf die Ergebnisse der ASAP-Studie ein.
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AML

AML: Ältere Patient:innen profitieren von Venetoclax-basierter Therapie im Real-World-Setting

Die Zulassung des BCL-2-Inhibitors Venetoclax (VEN) hat das Behandlungsparadigma für ältere/unfitte Patient:innen mit neu diagnostizierter akuter myeloischer Leukämie (ND AML) verändert – basierend auf den positiven Überlebensdaten der Phase-III-Studie VIALE-A (1). Allerdings ist die Evidenz zum klinischen Nutzen der Behandlung in der Real-World-Situation bislang limitiert – vor allem im Hinblick auf die Auswirkungen einer Venetoclax-basierten Therapie im Vergleich zu anderen Optionen auf die Transfusionslast der Erkrankten und das Erreichen von Transfusionsunabhängigkeit (TI). Eine aktuelle US-amerikanische Real-World-Studie, deren Daten bei der Jahrestagung der American Society of Hematology (ASH) 2022 vorgestellt wurden, untermauert die Vorteile der Venetoxlax-basierten Behandlung in der Versorgungsroutine (2).
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Entitätsübergreifend

MDS/AML: Magrolimab + AZA reduziert Allelfrequenz prognostisch ungünstiger TP53-Mutationen

Das Phagozytose-hemmende Molekül CD47, dessen erhöhte Expression als Schlüsselereignis der leukämischen Transformation gilt, ist eine interessante neue Zielstruktur im Rahmen der Behandlung von Hochrisiko-Myelodysplastischen Syndromen (MDS) und der akuten myeloischen Leukämie (AML) (1). Der monoklonale Antikörper Magrolimab, der CD47 adressiert, wird inzwischen in klinischen Studien bei MDS und AML evaluiert – auch und gerade in Kombination mit hypomethylierenden Substanzen. Eine aktuelle Phase-1b-Studie legt nun nahe, dass unter der Kombinationsbehandlung die Allelfrequenz prognostisch ungünstiger TP53-Mutationen insbesondere bei denjenigen Erkrankten mit kompletter Remission deutlich zurückgeht, was den Krankheitsverlauf möglicherweise positiv beeinflussen kann. Die Daten wurden bei der Jahrestagung der American Society of Hematology (ASH) 2022 präsentiert (2).
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AML: Studie evaluiert Tagraxofusp + AZA zur MRD-Eradikation vor alloSCT

Bei Patient:innen mit akuter myeloischer Leukämie (AML) ist die messbare Resterkrankung (MRD) bei AML zum Zeitpunkt der allogenen Stammzelltransplantation (alloSCT) ein starker, unabhängiger Prädiktor für ein späteres Rezidiv. Bislang waren alle Versuche, die MRD vor der Transplantation mittels einer konsolidierenden Chemotherapie zu eliminieren, erfolglos verlaufen (1). Nun ruhen die Hoffnungen auf einer neuen Therapiestrategie zur MRD-Eradikation, bei der der gegen CD123 gerichtete Wirkstoff Tagraxofusp gemeinsam mit der hypomethylierenden Substanz (HMA) Azacitidin (AZA) eingesetzt wird. Bei der Jahrestagung der American Society of Hematology (ASH) 2022 wurden Design und Endpunkte einer laufenden Phase-1b/2-Studie vorgestellt (2).
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AML

AML: VIALE-A-Studie bestätigt Langzeit-Überlebensvorteil durch Erstlinientherapie mit Azacitidin und Venetoclax

Erstlinien-Standard für Patient:innen mit akuter myeloischer Leukämie (AML), die für eine intensive Chemotherapie nicht geeignet sind, ist die Kombination aus dem BCL2-Inhibitor Venetoclax und der hypomethylierenden Substanz (HMA) Azacitidin. Basis für die Zulassung war die in der VIALE-A-Studie gezeigte Verlängerung des Gesamtüberlebens gegenüber Azacitidin plus Placebo (1). Auf der Jahrestagung der American Society of Hematology (ASH) 2022 wurden die Langzeit-Überlebensdaten der Studie vorgestellt: Auch nach einem medianen Follow-up von über 3,5 Jahren blieb der Überlebensvorteil durch zusätzliches Venetoclax bei den nicht-intensiv therapierbaren Patient:innen bestehen (2).
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Medizin

VIALE-A-Studie: Langfristiger Überlebensvorteil mit Venetoclax-Azacitidin bei unfitten AML-Patient:innen

Nach Erreichen der Marke von 360 Überlebensereignissen, vorab definiert als 100% Gesamtüberleben (overall survival, OS), wurde im Rahmen der 64. Jahrestagung der American Society of Hematology (ASH) die Langzeit-Follow-up-Analyse der VIALE-A-Studie vorgestellt. Sie belegt, dass mit Venetoclax-Azacitidin  (VEN + AZA) behandelte Patient:innen auch nach rund 2 zusätzlichen Nachbeobachtungsjahren einen Überlebensvorteil haben (1). Die VIALE-A-Studie vergleicht die Kombination aus dem B-Zell-Lymphom-2(BCL-2)-Inhibitor Venetoclax und der hypomethylierenden Substanz (hypomethylating agent, HMA) Azacitidin (n = 286) mit Azacitidin und Placebo  (VEN + PBO) (n = 145) bei neu diagnostizierten Patient:innen mit akuter myeloischer Leukämie (AML). Eingeschlossen wurden Patient:innen, die aufgrund von Komorbiditäten oder ihres Alters (≥ 75 Jahre) nicht für eine intensive Chemotherapie infrage kamen (2).
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Medizin

Akute Myeloische Leukämie: Klinische Studie stellt internationalen Therapie-Standard in Frage

Vor einer allogenen Stammzelltransplantation zur Behandlung einer Akuten Myeloischen Leukämie (AML) gilt eine Komplettremission bislang als Goldstandard. Eine bundesweite klinische Studie zeigt nun erstmals, dass dieses Vorgehen keinen Vorteil für das krankheitsfreie Überleben und das Gesamtüberleben bringt. Ein alternativer Ansatz aus vorbereitender Therapie und anschließender sofortiger Übertragung der Stammzellen kann Nebenwirkungen verringern und Krankenhausaufenthalte verkürzen. Zu diesem wichtigen Ergebnis kam die von Forschenden des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus Dresden und am Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen Dresden (NCT/UCC) geleitete Studie. Die Studie wurde von der DKMS als arzneimittelrechtlicher Sponsor ermöglicht und organisiert und von der Studienallianz Leukämie (SAL) und der Kooperativen Deutschen Transplantationsstudiengruppe getragen. (1)
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Medizin

VIALE-A-Studie: Alle AML-Risikogruppen profitierten mehr von Venetoclax + Azacitidin als von Placebo + Azacitidin

Nach dem AML Composite Model (AML-CM)-Score wurde die Mehrzahl der Patient:innen mit akuter myeloischer Leukämie (AML) in der VIALE-A-Studie in die Gruppe B eingestuft, die einen verminderten Benefit von einer intensiven Chemotherapie (IC) hat, und fast ein Viertel wurde sogar als „frail“ beurteilt. Dennoch profitierten alle Patient:innen über alle Gruppen hinweg mehr von einer Therapie mit Venetoclax (VEN) + Azacitidin (AZA) im Vergleich zu Placebo (PBO) + AZA (1).
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AML

AML: Vielversprechende Remissionen unter Triplett-Therapie mit Magrolimab, Venetoclax und Azacitidin

Die Kombination aus dem oralen BCL-2-Inhibitor Venetoclax (VEN) und hypomethylierenden Substanzen (HMA) wie Azacitidin (AZA) ist der Therapiestandard für Patient:innen mit neu diagnostizierter akuter myeloischer Leukämie (AML), die nicht für eine intensive Chemotherapie geeignet sind. Allerdings erleiden die meisten Behandelten unter der Zweierkombination nach anfänglich hohen Ansprechraten einen Rückfall, der die Überlebenszeit deutlich verkürzt. Patient:innen mit TP53-Mutation haben eine besonders ungünstige Prognose. Nun legen aktuelle Phase-I/II-Daten von der Jahrestagung der American Society of Hematology (ASH) 2022 nahe, dass die Hinzunahme des CD47-Inhibitors Magrolimab zur Doublette das Outcome von Erkrankten mit neu diagnostizierter Erkrankung deutlich verbessern könnte (1).
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AML: Aktualisiertes Update zu neuen Therapiemöglichkeiten

Die akute myeloische Leukämie (AML) ist eine maligne Erkrankung. Sie ist gekennzeichnet durch eine starke Vermehrung der hochproliferativen klonalen Zellen aus dem Progenitorpool oder seltener dem Stammzellpool. Diese Zellen überwachsen das gesunde Knochenmark. Die Inzidenz der AML steigt mit dem Alter an. Verschiedene zytogenetische und molekulare Aberrationen spielen eine wichtige prognostische und therapeutische Rolle. Das Behandlungsspektrum erstreckt sich von einer intensiven Therapie bzw. allogenen Stammzelltransplantation (alloSCT) bei bestimmten Patient:innen (auch im höheren Lebensalter) über palliative AML-spezifische Substanzen bis hin zu alleinigen Supportivmaßnahmen. Mittlerweile ermöglicht die genetische Heterogenität der AML eine zielgerichtete Therapie bei immer mehr Patient:innen. Zahlreiche Substanzen mit auf die AML-Biologie gerichteten Wirkmechanismen sind bereits zugelassen bzw. befinden sich in klinischer Erprobung. Eine genaue genetische Zuordnung bei Diagnosestellung wird für eine individualisierte Therapie immer wichtiger.
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AML: Was bringt die Addition von Quizartinib zur Chemotherapie?

Die FLT3-Mutation mit interner Tandemduplikation (FLT3-ITD+) ist eine der häufigsten Mutationen bei der akuten myeloischen Leukämie (AML) und mit einer ungünstigen Prognose und kurzen Überlebenszeiten assoziiert (1, 2). Nachdem der FLT3-Inhibitor Midostaurin in der RATIFY-Studie bei der FLT3-ITD+ AML verbesserte Überlebensdaten, allerdings bei hohen Rückfallquoten (3), zeigen konnte und für diese Indikation auch zugelassen ist (4), wurde bei der Jahrestagung der European Hematology Association (EHA) 2022 die primäre Auswertung der Phase-III-Studie QuANTUM-First mit dem potenten und selektiven Zweitgenerations-FLT3-Inhibitor Quizartinib präsentiert. Wie Dr. Harry P. Erba, Durham, NC, USA, im Rahmen des Presidential Symposiums beim EHA2022 konstatierte, besitzen die neuen Daten das Potenzial, den derzeitigen Behandlungsstandard zu ändern (5).
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Venetoclax + HMA bei älteren, komorbiden AML-Patient:innen auch ambulant sicher einleitbar

Patient:innen mit akuter myeloischer Leukämie (AML), die aufgrund eines höheren Lebensalters und/oder Komorbiditäten nicht für eine intensive Chemotherapie geeignet sind, profitieren von einer Kombination aus dem selektiven BCL-2-Inhibitor Venetoclax und hypomethylierenden Substanzen (HMA) (1). Eine aktuelle Phase-3b-Studie aus den USA, deren Daten bei der Jahrestagung der American Society of Clinical Oncology (ASCO) 2022 vorgestellt wurden, konnte nun zeigen, dass eine solche Behandlung auch im ambulanten Setting sicher eingeleitet werden kann. Voraussetzung ist, dass eine Prophylaxe des Tumorlysesyndroms und ein entsprechendes Monitoring durchgeführt werden (2).
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TP53-mutierte AML: Kombination aus Magrolimab und Azacitidin vielversprechend

Patient:innen mit TP53-mutierter akuter myeloischer Leukämie (AML) haben eine schlechte Prognose und sprechen nur sehr begrenzt auf derzeit verfügbare Therapien an. Bei der Jahrestagung der European Hematology Association (EHA) 2022 wurden frühe Daten einer Phase-Ib-Studie vorgestellt, in der die Verträglichkeit und Wirksamkeit einer neuen Kombinationsbehandlung aus dem „first in class“ monoklonalen Anti-CD47-Antikörper Magrolimab und Azacitidin bei zuvor unbehandelten Erkrankten mit TP53-mutierter AML evaluiert wurden. Das Sicherheitsprofil der Kombinationstherapie erwies sich als handhabbar, die Wirksamkeitsdaten als ermutigend. In besonderem Maße profitierten diejenigen Patient:innen, die anschließend einer allogenen Stammzelltransplantation zugeführt werden konnten (1).
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AML: Prädiktive Marker für Langzeitüberleben mit oralem Azacitidin identifiziert

Orales Azacitidin zeigte bei älteren Patient:innen mit akuter myeloischer Leukämie (AML) in erster Remission nach intensiver Chemotherapie in der QUAZAR AML-001-Studie eine signifikante Verlängerung des Gesamtüberlebens (OS). Mehr als ein Drittel war ≥ 3 Jahre nach der Randomisierung noch am Leben. Beim EHA 2022 wurde nun eine Analyse vorgestellt, die klinische und biologische Faktoren untersuchte, die mit dem Langzeitüberleben assoziiert waren.
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