Journal Hämatologie

Aktuelles | Beiträge ab Seite 27

Das DLBCL ist eine außerordentlich aggressive Lymphomerkrankung, für die nach Versagen der ersten Therapielinie mit jeder weiteren Linie die Überlebenschancen der Patient:innen rapide abnehmen (1, 2). Ein relevanter Anteil von 30 bis 40% der Patient:innen zeigt sich gegenüber der Frontline Rituximab-basierten Immunchemotherapie (in der Regel R-CHOP) refraktär oder rezidiviert (3). Je nach Zeitpunkt des Rezidivs stehen für geeignete Patient:innen – in der S3-Leitlinie als „hochdosisfähig“ bezeichnet – die CAR-T-Zelltherapie oder eine Hochdosischemotherapie mit anschließender autologer Stammzelltransplantation mit kurativem Potenzial zur Verfügung (4).
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Medizin

Deutsche Krebshilfe zieht positive Bilanz für 2022

Im vergangenen Jahr verzeichnete die Deutsche Krebshilfe 165 Millionen Euro an Einnahmen (1). Die gemeinnützige Organisation konnte damit 124 neue Projekte und Initiativen auf den Weg bringen, beispielsweise ein neues Förderschwerpunktprogramm, das zum Ziel hat, die onkologische Versorgung von Menschen mit Migrationshintergrund zu verbessern. Denn sprachliche und kulturelle Barrieren bergen die Gefahr eines eingeschränkten Zugangs zum Gesundheitssystem und somit zu Defiziten in der Patientenversorgung. Mit dieser gezielten Förderinitiative will die Deutsche Krebshilfe dem entgegenwirken. Dafür wendet sie insgesamt 3 Millionen Euro auf. Mit einem Forschungsprojekt zum Mikrobiom von Bauchspeicheldrüsenkrebs greift sie zudem einen wichtigen wissenschaftlichen Themenschwerpunkt auf. Gerd Nettekoven, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Krebshilfe, resümiert: „Unsere Organisation konnte auch im Jahr 2022 auf vielen Gebieten der Krebsbekämpfung zahlreiche Impulse geben. Das ist uns nur möglich durch das Vertrauen der vielen Spender:innen, die unsere Arbeit unterstützen.“
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Medizin

Niedrigrisiko-MDS: Luspatercept als neue Option in der Behandlung der Anämie

Bei Menschen mit myelodysplastischen Neoplasien (MDS) produziert der Körper zu wenig funktionstüchtige Blutzellen. Die Betroffenen leiden an einer Anämie, die eine Vorstufe zur akuten Leukämie sein kann. Mit Luspatercept, einem von der Standardtherapie abweichenden Wirkstoff, können der Hämoglobinwert von MDS-Patient:innen verbessert und Bluttransfusionen vermieden werden. Darauf deutet eine internationale klinische Studie unter Federführung von Prof. Dr. Uwe Platzbecker von der Universitätsmedizin Leipzig gemeinsam mit einem großen internationalen Forschungsteam hin.
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Medizin

Neuer KML-Podcast: Autonomie & Informiertheit beim Hodgkin Lymphom – Was wünschen sich junge Betroffene?

In der neuen Podcastfolge des Kompetenznetzes Maligne Lymphome e.V. (KML) sprechen Peter Borchmann und seine Kollegin Karolin Behringer mit Lotte und Max, die als junge Erwachsene an einem Hodgkin Lymphom erkrankt waren. Die beiden Betroffenen berichten als Expert:innen ihrer Erkrankung darüber, wie sie ihre Diagnose aufgenommen haben und die dann folgende Behandlung erlebt haben. Im Zentrum steht die Frage, was ihnen neben einer guten medizinischen Versorgung dabei geholfen hat, um ihre Erkrankung möglichst gut bewältigen zu können.
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Medizin

Hämophilie A und B: Zulassungsrelevante Daten zu Marstacimab

Die zulassungsrelevante Phase-III-Studie BASIS (NCT03938792) zu Marstacimab hat ihre primären Endpunkte erreicht und eine statistisch signifikante und klinisch bedeutsame Wirksamkeit gezeigt. Marstacimab ist ein neuartiger, in der Erprobung befindlicher Antikörper gegen den Tissue Factor Pathway Inhibitor (Anti-TFPI), der zur Behandlung der Hämophilie A oder B bei Patienten ohne Hemmkörper gegen Faktor VIII (FVIII) oder Faktor IX (FIX) untersucht wird. In der Studie wurde Marstacimab wöchentlich in einer fixen Dosierung (körpergewichtsunabhängig) als subkutane 300 mg Initialdosis, gefolgt von einer einmal wöchentlichen 150 mg Erhaltungsdosis, verabreicht (1, 2).
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Medizin

CLL: Langzeit-Follow-up-Daten zu Venetoclax-Kombinationen

Im Rahmen des 28. Kongresses der European Hematology Association (EHA) wurden kürzlich die Ergebnisse der 6-Jahres-Analyse der Phase-III-Studie CLL14 (1) der Deutschen CLL Studiengruppe (DCLLSG) sowie der 7-Jahres-Analyse der Phase-III-Studie MURANO (2) vorgestellt. Die Studiendaten untermauern einmal mehr die Langzeit-Wirksamkeit und Sicherheit einer zielgerichteten, zeitlich begrenzten Therapie mit dem BCL-2-Inhibitor Venetoclax in verschiedenen Behandlungslinien der chronischen lymphatischen Leukämie (CLL).
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DLBCL

DLBCL: Loncastuximab tesirin führt selbst bei stark vorbehandelten Patient:innen zu hohen Ansprechraten

Nach Jahrzehnten Frustration bei der Behandlung von DLBCL-Patient:innen mit Chemotherapie konnte mit der Einführung von Rituximab erstmals ein deutlicher Therapiefortschritt verzeichnet werden. Aber sowohl im Hinblick auf die Erstlinientherapie als auch später bei den rezidivierten/refraktären (r/r) DLBCL sind weitere Verbesserungen nötig, so die Expert:innen während des EHA 2023. Denn ca. ein Drittel der DLBCL-Patient:innen sind mit R-CHOP in der Erstlinie nicht geheilt und die Therapieergebnisse verschlechtern sich in jeder weiteren Linie.
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DLBCL

CAR-T-Zell-Therapie: Selektion und Monitoring von r/r DLBCL-Patient:innen

Die CAR-T-Zell-Therapie etabliert sich zunehmend bei CD19-positiven lymphatischen Neoplasien und wird durch neue Daten zum Überlebensvorteil von Patient:innen mit rezidiviertem/refraktärem großzelligem B-Zell-Lymphom (r/r DLBCL) unter Axi-cel untermauert. Darüber hinaus bietet die Diskussion über Kriterien bei der Patient:innenselektion und Methoden zum molekularen Monitoring der CAR-T-Zellen mittels digital-droplet PCR (ddPCR) neue Möglichkeiten im Rahmen der Therapie.  
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GvHD

cGvHD: Lebensqualität der Erkrankten im Fokus

Dem „Patient, Family and Donor Day“ kommt traditionell ein hoher Stellenwert im Rahmen der Jahrestagung der European Society for Blood and Marrow Transplantation (EBMT) zu, die vom 23. bis 26. April 2023 in Paris, Frankreich, und virtuell stattfand. Vertreter:innen des EBMT Patient Advocacy Committee betonten gemeinsam mit Mediziner:innen die Bedeutung der Lebensqualität bei der Behandlung der chronischen Graft-versus-Host-Erkrankung (cGvHD) nach allogener Stammzelltransplantation (allo-SCT), gaben praktische Tipps für den Umgang mit der Erkrankung und diskutierten neue Therapieoptionen.
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GvHD

GvHD: Bei Steroidrefraktärität früh auf JAK-Inhibition setzen

Der JAK-Inhibitor Ruxolitinib wird standardmäßig zur Behandlung der akuten und chronischen Graft-versus-Host-Erkrankung (aGvHD bzw. cGvHD) nach allogener Stammzelltransplantation (allo-SCT) eingesetzt, wenn Betroffene unzureichend auf Kortikosteroide und andere systemische Therapien ansprechen – auf Basis der zulassungsrelevanten Phase-III-Studien REACH2 und REACH3. Bei einem Symposium im Rahmen der Jahrestagung der European Society for Blood and Marrow Transplantation (EBMT) erläuterten Expert:innen, wie bedeutsam es ist, Steroidrefraktärität früh zu erkennen und konsequent gegenzusteuern.
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Multiples Myelom

Interview: Das rezidivierte/refraktäre Multiple Myelom

Das Multiple Myelom (MM) stellt eine maligne Plasmazellerkrankung mit einer medianen Überlebenszeit von 8-9 Jahren nach intensiver Therapie dar. Die Erkrankung gilt derzeit immer noch für den überwiegenden Teil der Patient:innen als unheilbar, wobei neue Therapieansätze der letzten Jahre sowohl das progressionsfreie als auch das Gesamtüberleben der Patient:innen steigern konnten. Die Behandlungsstrategien wurden vor allem in den letzten 20 Jahren um zahlreiche innovative Wirkstoffe erweitert, und weitere Arzneistoffe befinden sich derzeit in der klinischen Entwicklung. Im Interview mit JOURNAL ONKOLOGIE beantwortet PD Dr. Maximilian Merz, Leipzig, Fragen zur aktuellen Zweitlinientherapie beim rezidivierten/refraktären (r/r) MM. So bietet beispielsweise der XPO1-Inhibitor Selinexor einen neuen Wirkmechanismus und ist in Kombination mit Bortezomib und Dexamethason seit Oktober 2022 ab der Zweitlinie zugelassen.
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PNH

PNH: Hoffnungen ruhen auf proximalen Komplement-Inhibitoren

Für Erkrankte mit der seltenen, chronischen und komplementvermittelten Erkrankung paroxysmale nächtliche Hämoglobinurie (PNH) besteht ein hoher Bedarf an neuen Therapieoptionen. Fortschritte werden von innovativen Hemmstoffen erwartet, die – anders als zugelassene, gegen den Komplementfaktor C5 gerichtete Optionen – bereits in den proximalen, dem terminalen C5-Weg vorgeschalteten Abschnitt der Komplementkaskade eingreifen. Dadurch wird die PNH-typische intravasale und extravasale Hämolyse gleichermaßen gehemmt. Iptacopan, einer dieser Inhibitoren, punktet in Studien mit ausgezeichneter Wirksamkeit und guter Verträglichkeit, so Expert:innen bei einem Symposium im Rahmen der Jahrestagung der European Hematology Association (EHA) 2023.
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CML

CML: Auf der Suche nach wirksamen und besonders verträglichen Erstlinien-Optionen

Auch wenn sich die Therapiemöglichkeiten für Patient:innen mit chronischer myeloischer Leukämie in der chronischen Phase (CP-CML) deutlich verbessert hätten, gibt es weiterhin einen ungedeckten medizinischen Bedarf. Das betonten Expert:innen bei einem Symposium im Rahmen der Jahrestagung der European Hematology Association (EHA) 2023. Die Hoffnungen – gerade im Erstlinieneinsatz – ruhen auf Substanzen, die nicht nur hochwirksam, sondern auch besonders verträglich sind, z.B. Substanzen wie Asciminib.
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Non-Hodgkin-Lymphom

r/r LBCL: CAR-T-Zell-Therapie in der Zweitlinie mit Überlebensvorteil gegenüber Behandlungsstandard

Das großzellige B-Zell-Lymphom (LBCL) ist mit einer Standard-Chemoimmuntherapie in der Erstlinie oftmals heilbar, doch bis zu 50% der Patient:innen entwickeln eine rezidivierte/refraktäre (r/r) Erkrankung. In diesem Setting kann die CAR-T-Zell-Therapie Axicabtagen-Ciloleucel (Axi-Cel) das Sterberisiko Betroffener gegenüber der bisherigen Standardtherapie signifikant und in relevantem Umfang reduzieren. Darauf verwiesen Expert:innen bei einem Symposium im Rahmen der Jahrestagung der European Hematology Association (EHA) 2023.
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