Journal Hämatologie

Multiples Myelom | Beiträge ab Seite 5

Nachdem in der Studie CARTITUDE-1 bei sehr stark vorbehandelten (≥ 3 Vortherapien) Patient:innen mit Multiplem Myelom (MM) mit nur einer Infusion Ciltacabtagen-Autoleucel (Cilta-cel) ein medianes PFS von ca. 3 Jahren erreicht werden konnte (1), wurde der Ruf nach einem früheren Einsatz dieser hochwirksamen Therapie immer lauter. Es folgte die Phase-III-Studie CARITUDE-4, die während des ASCO 2023 vorgestellt wurde und gleichzeitig im NEJM publiziert wurde (2, 3).
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Medizin

Erster in zweiter Linie: Der first-in-class selektive XPO1-Inhibitor erweitert das Behandlungsschema

Als maligne Neoplasie präsentiert sich das Multiple Myelom (MM) mit wiederholten Rezidiven, die im Krankheitsverlauf zunehmend therapierefraktär werden (1). Begegnen lässt sich dieser Herausforderung mit einem Wechsel der Wirkstoffklassen (2). Der XPO1-Inhibitor Selinexor bietet einen neuen Wirkmechanismus zugelassen mit Bortezomib und Dexamethason ab der Zweitlinie.
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Multiples Myelom

CAR-T-Zelltherapien auch in der realen Welt sicher einsetzen

Viele klinische Daten und Zulassungen haben in den letzten Jahren den Stellenwert von CAR-T-Zelltherapien allgemein in der Hämatologie aber auch besonders beim rezidivierten/refraktären Multiplen Myelom (r/r MM) gefestigt. Darüber, was bei verschiedenen Indikationen auch außerhalb fester Vorgaben der ursprünglichen Zulassungsstudien in der Real World möglich und ratsam ist, diskutierten Expert:innen während des CAR-T-Zell-Symposiums der European Hematology Association und der European Society for Blood and Marrow Transplantation (EHA-EBMT) im Februar 2023 in Rotterdam.
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Medizin

Gutes Ansprechen und tiefe Remissionen mit Isa-KRd bei Patient:innen mit Hochrisiko-MM

Patient:innen mit Multiplem Myelom (MM) mit Hochrisiko-Zytogenetik haben eine deutlich schlechtere Prognose, weil sie häufig frühe Rezidive erleiden. Daher besteht auch ein hoher medizinischer Bedarf an neuen Therapieoptionen. Einen möglichen neuen Therapieansatz mit dem Anti-CD38-Antikörper Isatuximab, Carfilzomib, Lenalidomid und Dexamethason (Isa-KRd) untersucht die GMMG-CONCEPT-Studie bei neu diagnostizierten Patient:innen mit Hochrisiko-Myelom (HR NDMM). Die Studie wird von der German-Speaking Myeloma Multicenter Group (GMMG) unter Leitung von Prof. Dr. Katja Weisel, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, durchgeführt. Der primäre Endpunkt der 1. Kohorte der Phase-II-Studie wurde kürzlich im Rahmen der 64. Jahrestagung der American Society of Hematology (ASH) in New Orleans, USA, von Prof. Weisel vorgestellt (1).
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Multiples Myelom

r/r MM: RWD-Beurteilung okulärer Nebenwirkungen durch BCMA-ADC

Belantamab Mafodotin ist ein Antikörper-Wirkstoff-Konjugat (ADC), das auf das B-Zell-Reifungsantigen (BCMA) abzielt. Nebenwirkungen wie Keratopathie und verminderte bestkorrigierte Sehschärfe (BCVA) machen häufig eine Dosisreduzierung und Dosisverzögerung erforderlich. Auf dem ASH 2022 wurde eine Real-world-Studie vorgestellt, die Ansprechraten, Dosisänderungen und die Häufigkeit okulärer Nebenwirkungen bei Patient:innen mit rezidiviertem/refraktärem multiplem Myelom (r/r MM) evaluiert, die mit Belantamab Mafodotin behandelt wurden (1).
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Medizin

Multiples Myelom: Analyse der MAIA-Studie zu Daratumumab + Lenalidomid und Dexamethason

Neue Analysen aus der Phase-III-MAIA-Studie zu Daratumumab in Kombination mit Lenalidomid und Dexamethason (D-Rd) liegen vor, in denen das progressionsfreie Überleben (PFS), die Negativität der minimalen Resterkrankung (MRD) und die Gesamtansprechrate (ORR) bei einer medianen Nachbeobachtungszeit von 64,5 Monaten und das Gesamtüberleben (OS) bei einer medianen Nachbeobachtungszeit von 73,6 Monaten bei neu diagnostizierten Patient:innen mit Multiplem Myelom, die für eine Transplantation nicht in Frage kommen (TIE), unabhängig vom Alter der Patient:innen und über klinisch wichtige Untergruppen hinweg, sowie die gesundheitsbezogene Lebensqualität (HRQoL) bei gebrechlichen TIE-Patient:innen evaluiert wurden (1-4). Diese Ergebnisse wurden auf der Jahrestagung 2022 der American Society of Hematology (ASH) in New Orleans, USA, in Form von Vorträgen und Postern vorgestellt und untermauern frühere Daten aus der MAIA-Studie zu klinisch relevanten Studienendpunkten und Patientengruppen (5).
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Multiples Myelom

MM: XPO1-Inhibitor Selinexor als Secondline-Therapieoption

Die Therapie des Multiplen Myeloms (MM) befindet sich im steten Wandel, führte Prof. Dr. Katja Weisel, Hamburg, aus. Mit Anti-CD38-Antikörpern, Proteasom-Inhibitoren und Immunmodulatoren stehen inzwischen zahlreiche Medikamentenklassen zur Verfügung, die zumeist in Kombination mit Dexamethason das Rückgrat des Therapiekonzepts bilden (1). Der Einsatz von Mehrfachkombinationen in frühen Therapielinien stellt allerdings Herausforderungen an die im Falle eines Rezidivs nachfolgenden Therapien, so Weisel. Sind bestimmte Wirkstoffklassen schon „verbraucht“, ist ein Wechsel auf einen Wirkstoff aus einer anderen Klasse wichtig (2). Einen innovativen Wirkmechanismus bietet hier der oral zu verabreichenden Exportin-1-(XPO1)-Inhibitor Selinexor (3).
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Multiples Myelom

DGHO 2022: Moderne Erstlinientherapien beim Multiplen Myelom

Das Multiple Myelom (MM) ist mit rund 1% aller Malignome eine eher seltene Erkrankung, die meist im höheren Lebensalter bei Menschen über 70 Jahre auftritt. Heilung ist selten und nur durch autologe Stammzelltransplantation möglich, die aufgrund der Toxizität in der Regel nur bei jüngeren Patient:innen mit gutem Gesundheitszustand eingesetzt werden kann. Die Stammzelltransplantation bei der Behandlung des MM ist maßgeblich auf die Konzepte von Bart Barlogie, der ursprünglich aus Heidelberg kam, zurückzuführen, wie Prof. Dr. Hartmut Goldschmidt, Heidelberg, berichtete. Durch die von ihm entwickelten Therapieschemata konnten das ereignisfreie Überleben und die Gesamtüberlebenszeit von Patient:innen mit MM signifikant verbessert werden. Langzeitremissionen des MM von über 10 Jahren zeigen, dass eine Heilung des MM für eine Subgruppe von Patient:innen sehr wahrscheinlich ist (1).
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Multiples Myelom

Ist körperliche Aktivität eine wirksame Supportiv­behandlung beim Multiplen Myelom?

Das Multiple Myelom (MM) ist eine Knochenmarkkrebserkrankung, bei der in über 80% der neu diagnostizierten Fälle eine schwerwiegende Zerstörung der Knochenstruktur auftritt. Diese Zerstörung führt zu osteolytischen Veränderungen und pathologischen Frakturen. Behandelt wird die Myelom-assoziierte Knochenerkrankung mit Chemotherapeutika gegen die Tumorzellen und mit Bisphosphonaten und Antikörpern wie Denosumab, die den Knochenabbau bremsen sollen. Durch diese Maßnahmen kann der Knochenschwund zwar in den meisten Fällen aufgehalten werden, Knochenregeneration findet jedoch nur unzureichend statt. Patient:innen mit einer Myelom-assoziierten Knochenmarkerkrankung leiden unter starken Schmerzen und haben ein erhöhtes Risiko für Frakturen. Aktuelle Studien am Uniklinikum Würzburg sollen deshalb klären, ob Regenerationsprozesse am Knochen durch die gezielte Stimulation des Knochens durch Trainingsmaßnahmen angestoßen werden können. 
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Talquetamab bei r/r MM: Hohe Ansprechraten bei handhabbarer Toxizität

Zur Therapie des stark vorbehandelten rezidivierten/refraktären Multiplen Myeloms (r/r MM) wurden in jüngster Zeit innovative immunologische Therapien in Form von Antikörper-Wirkstoff-Konjugaten, bispezifischen Antikörpern und CAR-T-Zellen entwickelt. Diese waren überwiegend gegen das Oberflächenmolekül BCMA (B-cell maturation antigen) gerichtet, doch inzwischen gewinnen Zielstrukturen jenseits von BCMA an Bedeutung. Bei der Jahrestagung der American Society of Hematology (ASH) 2022 wurden Phase-I/II-Daten der Studie MonumenTAL-1 zum bispezifischen Antikörper Talquetamab vorgestellt, der ein alternatives Epitop – das B-Zelloberflächenmolekül GPRC5D – adressiert. Die erreichten Ansprechraten in dem stark vorbehandelten Kollektiv waren beeindruckend (1).
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DGHO 2022: Moderne Erstlinientherapien beim Multiplen Myelom

Das Multiple Myelom (MM) ist mit rund 1% aller Malignome eine eher seltene Erkrankung, die meist im höheren Lebensalter bei Menschen über 70 Jahre auftritt. Heilung ist selten und nur durch autologe Stammzelltransplantation möglich, die aufgrund der Toxizität in der Regel nur bei jüngeren Patient:innen mit gutem Gesundheitszustand eingesetzt werden kann. Die Stammzelltransplantation bei der Behandlung des MM ist maßgeblich auf die Konzepte von Bart Barlogie, der ursprünglich aus Heidelberg kam, zurückzuführen, wie Prof. Dr. Hartmut Goldschmidt, Heidelberg, berichtete. Durch die von ihm entwickelten Therapieschemata konnten das ereignisfreie Überleben und die Gesamtüberlebenszeit von Patient:innen mit MM signifikant verbessert werden. Langzeitremissionen des MM von über 10 Jahren zeigen, dass eine Heilung des MM für eine Subgruppe von Patient:innen sehr wahrscheinlich ist (1).
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r/r Multiples Myelom: GPRC5D-CAR-T-Zelltherapie eine neue Option?

Das Protein GPRC5D (G-protein coupled receptor family C group 5 member D) ist in jüngster Zeit als attraktive Zielstruktur zur Behandlung des rezidivierten/refraktären (r/r) Multiplen Myeloms jenseits von BCMA (B-cell maturation antigen) in den Fokus des wissenschaftlichen Interesses gerückt. Es gibt Strategien, dieses Transmembranrezeptor-Protein, das hochabundant auf Myelomzellen vorkommt und mit weiteren myelomspezifischen Hochrisikofaktoren korreliert ist (1), mittels bispezifischer Antikörper oder CAR-T-Zellen gezielt anzugehen. Bei der Jahrestagung der European Hematology Association (EHA) 2022 wurden vielversprechende Daten einer chinesischen Phase-I-Studie mit einer GPRC5D-CAR-T-Zelltherapie (OriCAR-017) vorgestellt (2).
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NDMM: Längeres PFS durch VRD + autoSCT und Len-Erhaltung bis zum Progress

Fitte Patient:innen mit neu diagnostiziertem Multiplen Myelom (NDMM), die mit der Dreifachkombination VRD* (Bortezomib, Lenalidomid (Len), Dexamethason) in Kombination mit einer autologen Stammzelltransplantation (autoSCT) gefolgt von einer Len-Erhaltung bis zum Progress behandelt werden, dürfen eine deutlich verlängerte progressionsfreie Zeit erwarten, als wenn auf eine autoSCT verzichtet wird. Das zeigen die Daten der Phase-III-Studie DETERMINATION, die als Late Breaking Abstract im Rahmen der Plenary Session der Jahrestagung der American Society of Clinical Oncology (ASCO) 2022 vorgestellt werden (1). Die Ergebnisse untermauern die Bedeutung der Hochdosis-Chemotherapie (HDT) mit autoSCT in Kombination mit einer modernen Triplett-Induktionstherapie als Goldstandard für transplantable Erkrankte, machen aber auch klar, dass mit dieser Strategie keine Überlebensverlängerung erreichbar ist. Die Daten der DETERMINATION-Studie reihen sich ein in die Ergebnisse anderer klinischer Studien zur Erstlinientherapie bei fitten Erkrankten, richten aber auch den Blick auf zukünftige, möglicherweise wirksamere Behandlungsansätze bei der Induktion und im Falle eines Rezidivs.
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EHA 2022: Aktuelle Daten zu Daratumumab-Rd bei NDMM

Auf dem Kongress der European Hematology Association (EHA) im Juni in Wien wurden neue Daten für Daratumumab in Kombination mit Lenalidomid und Dexamethason (DRd) bei nicht-transplantationsgeeigneten Patient:innen mit neu diagnostiziertem Multiplen Myelom (NDMM) vorgestellt (1). Eine Subgruppenanalyse der offenen randomisierten multizentrischen Phase-III-Studie MAIA untersuchte die sekundären Endpunkte Zeit bis zum Ansprechen, Dauer des Ansprechens und Patient Reported Outcomes (PROs) (1). Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Hinzunahme des Anti-CD38-Antikörpers Daratumumab zu Rd ein schnelleres tiefes und länger anhaltendes Ansprechen ermöglichen kann als Rd alleine (1). Dies konnte auch bei Patient:innen mit eingeschränkter Nierenfunktion oder hohem zytogenetischen Risiko beobachtet werden (1,a).
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