Journal Hämatologie

Non-Hodgkin-Lymphom | Beiträge ab Seite 16

Mit der Entwicklung des monoklonalen Anti-CD20-Antikörpers Rituximab in den 90er Jahren und dem daraus resultierenden Überlebensanstieg bei Patienten mit B-Zell-Lymphom gehört die Immuntherapie zum festen Bestandteil moderner Therapieprotokolle von systemischen wie auch ZNS-Lymphomen. Der große Erfolg dieser Antikörper-basierten Immunchemotherapie führte darauffolgend zur Entwicklung weiterer, das Immunsystem modulierender, im Wirkmechanismus unterschiedlicher Substanzen und zuletzt auch zur biologischen Therapie mit modifizierten T-Zellen. Ziel dieses Artikels ist die übersichtliche Zusammenfassung einer Auswahl der zurzeit verfügbaren Antikörper, Inhibitoren, immunmodulierenden Substanzen und ein Überblick der T-Zell-Therapie zur Behandlung von Lymphomen sowohl im klinischen Kontext als auch im Hinblick auf Wirkmechanismen und unerwünschte Nebenwirkungen. Des weiteren werden im Anschluss aktuelle Therapiestandards bei ZNS-Lymphomen erörtert.
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Non-Hodgkin-Lymphom

Periphere T-Zell-Lymphome

Periphere T-/NK-Zell-Lymphome (PTZL) stellen eine heterogene Gruppe meist aggressiv verlaufender reifer lymphatischer Neoplasien dar. Eine Standardtherapie ist aufgrund der unzureichenden Studienlage bislang nicht etabliert. Angelehnt an die aggressiven Non-Hodgkin-Lymphome (NHL) der B-Zellreihe (B-NHL) wird in der Primärtherapie meist eine CHOP-basierte Behandlung empfohlen und bei Erreichen einer guten Remission eine Konsolidierung mittels Hochdosistherapie und autologer Blutstammzelltransplantation (autoSCT) durchgeführt. ALK-positive anaplastische großzellige T-/NK-Zell-Lymphome (ALCL) weisen eine gute Prognose auf, sodass in der Primärtherapie keine autoSCT empfohlen wird. Bei den lokalisierten extranodalen NK-/T-Zell-Lymphomen ist eine frühzeitige Strahlentherapie entscheidend. Abhängig von Risikofaktoren wird bei dieser Entität zusätzlich eine Platin-basierte Polychemotherapie durchgeführt. In den fortgeschrittenen Stadien haben sich Asparaginase-basierte Protokolle bewährt. Bei den rezidivierten/refraktären PTZL hat eine alleinige konventionell basierte Chemotherapie meist nur palliativen Charakter, sodass in Abhängigkeit von Vortherapien und Chemosensitivität der Erkrankung eine Hochdosistherapie mit autoSCT oder eine allogene SCT (alloSCT) durchgeführt werden sollte. Für CD30-positive ALCL steht mit Brentuximab Vedotin eine zugelassene zielgerichtete Substanz zur Verfügung.
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Follikuläres Lymphom

FL: Obinutuzumab-basierte Induktions- und Erhaltungstherapie verlängert PFS

Der glykomodifizierte monoklonale Typ-II-Anti-CD20-Antikörper Obinutuzumab (Gazyvaro®) zeigt eine vielversprechende Aktivität bei akzeptabler Verträglichkeit in Kombination mit Chemotherapie bei rezidivierten indolenten Non-Hodgkin-Lymphomen (iNHL). In der globalen, randomisierten (open-label) Phase-III-Studie GALLIUM, die auf dem diesjährigen ASH-Kongress vorgestellt wurde, erzielte eine Obinutuzumab-basierte Induktions- und Erhaltungstherapie bei Patienten mit nicht vorbehandeltem Follikulären Lymphom (FL) eine klinisch bedeutsame Verbesserung des progressionsfreien Überlebens (PFS) im Vergleich zu einer Rituximab-basierten Therapie
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Non-Hodgkin-Lymphom

Highlights auf dem diesjährigen ASH zu den Non-Hodgkin-Lymphomen

JOURNAL ONKOLOGIE sprach mit dem Direktor der Klinik für Hämatologie und Medizinische Onkologie, der zudem Wissenschaftlicher Leiter der Studienzentrale Göttingen der „Deutschen Studiengruppe hochmaligne Non-Hodgkin-Lymphome“ (DSHNHL) ist, über interessante Präsentationen auf der diesjährigen Jahrestagung der American Society of Hematology (ASH) zu den Non-Hodgkin-Lymphomen, respektive zum Follikulären Lymphom, diffus-großzelligen B-Zell-Lymphom sowie systemischen anaplastischen großzelligen Lymphom.
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Mantelzelllymphom

Ibrutinib: fester Bestandteil der Therapie von CLL, MCL und MW

Der Bruton-Tyrosinkinase(BTK)-Inhibitor Ibrutinib (Imbruvica®) ist in der EU mittlerweile zur Behandlung der Chronischen Lymphatischen Leukämie (CLL), des rezidivierten oder refraktären Mantelzell-Lymphoms (MCL) sowie des Morbus Waldenström (MW) zugelassen. Die aktuellen Therapiestandards dieser Leukämie sowie der beiden Non-Hodgkin-Lymphome wurden im Rahmen eines Symposiums auf der DGHO-Jahrestagung von Experten erläutert.
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Non-Hodgkin-Lymphom

Mantelzell-Lymphom: Lenalidomid als neue Therapieoption im Rezidiv

Das Mantelzell-Lymphom (MCL) gehört zur Gruppe der Non-Hodgkin-Lymphome und ist mit 1-2/100.00 Neuerkrankungen pro Jahr eine seltene Erkrankung. Die Behandlung richtet sich nach klinischem Verlauf, Symptomen, Alter und Leistungszustand des Patienten. Für die Therapie des rezidivierten oder refraktären MCL (rrMCL) ist Lenalidomid (Revlimid®) seit Juli 2016 in der EU zugelassen und bietet damit eine neue Option. In der Studie SPRINT verbesserte sich mit der immunmodulierenden Substanz signifikant das progressionsfreie Überleben (PFS) im Vergleich zu einer anderen, vom Prüfarzt gewählten Therapie.
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Follikuläres Lymphom

Follikuläres Lymphom: Obinutuzumab verlängert PFS und erhält EU-Zulassung

In der multizentrischen zulassungsrelevanten Phase-III-Studie GADOLIN verdoppelte eine Kombinationstherapie aus Obinutuzumab und Bendamustin das progressionsfreie Überleben (PFS) von Patienten mit follikulärem Lymphom (FL) und zeigte einen Überlebensvorteil gegenüber einer Monotherapie mit Bendamustin. Am 13. Juni 2016 wurde Obinutuzumab EU-weit zur Therapie vorbehandelter FL-Patienten zugelassen.
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Non-Hodgkin-Lymphom

Blinatumomab schreibt Erfolgsgeschichte in der ALL-Therapie

Blinatumomab bietet als erste Immuntherapie einen Überlebensvorteil für erwachsene Patienten mit rezidivierter/refraktärer akuter lymphatischer Leukämie (rrALL) gegenüber einer Chemotherapie. Nach den aktuellen Ergebnissen der offenen Phase-III-Studie TOWER (1), die Prof. Max Topp, Würzburg, vorstellte, war die Verbesserung des Gesamtüberlebens durch Blinatumomab unabhängig von Alter sowie vorheriger Salvage-Therapie oder allogener Stammzelltransplantation.
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Medizin

Tumorlyse-Syndrom und 5-FU-Intoxikation vermeiden oder behandeln

Eine Chemotherapie ist für Patienten in der Regel auch mit Nebenwirkungen und Risiken verbunden (1). Zwar sind die meisten bekannt, doch kann es unter ungünstigen Umständen dazu kommen, dass hierdurch Notfallsituationen entstehen, die oft einfach zu vermeiden wären (2,3). Hierzu zählt etwa das Tumorlyse-Syndrom, das bei Risikopatienten durch eine prophylaktische Senkung der Serumharnsäure (z.B. mit Febuxostat 120 mg) verhindert oder gemildert werden kann (4,5). Ebenfalls gilt es, eine potentiell lebensbedrohliche Wechselwirkung von 5-Fluorouracil (5-FU) mit Brivudin (Zostex®) bei onkologischen Patienten mit einem Herpes zoster zu verhindern. Diese Wechselwirkung führt zu einer erhöhten 5-Fluoropyrimidin-Toxizität und kann tödlich sein (3,6).

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Non-Hodgkin-Lymphom

Bendamustin in vielen Studien präferierter Chemotherapiepartner

Bendamustin ist ein bei B-Zell-Erkrankungen sehr effektives und gleichzeitig gut verträgliches Zytostatikum. Dies bestätigte sich erneut bei der ASH-Jahrestagung 2015. Es wurden zahlreiche Studien präsentiert, die Bendamustin in Kombination mit etablierten Wirkstoffen entweder in der Erstlinie oder als Rezidivtherapie sowie in Kombination mit neuen Substanzen untersuchten. Bei Patienten mit Non-Hodgkin-Lymphomen (NHL) und älteren Patienten mit chronischer lymphatischer Leukämie (CLL) gilt die Kombination aus Bendamustin und Rituximab (BR) als ein Therapiestandard. Dies spiegelt sich immer mehr in den modernen Studienkonzepten wider, deren beim ASH vorgestellte Effektivitätsdaten aufhorchen lassen.

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Medizin

Maligne Lymphome: Thiotepa in der Hochdosischemotherapie vor autologer Stammzelltransplantation

Die hämatopoetische Stammzelltransplantation (SZT) ist ein wichtiger Baustein in der Therapie maligner Lymphome. Das alkylierende Zytostatikum Thiotepa (Tepadina®) optimiert die Konditionierung vor SZT. Thiotepa-basierte Regime sind bereits etabliert bei Patienten mit Lymphomen des zentralen Nervensystems (ZNSL), da die Substanz sich neben ihrer Wirksamkeit durch ihre gute ZNS-Gängigkeit auszeichnet. Thiotepa eignet sich hervorragend als Kombinationspartner in der Konditionierung vor SZT. Die geringe Organtoxizität von Thiotepa ermöglicht eine erhebliche Dosissteigerung. Wie eine Registerstudie der European Group for Blood and Marrow Transplantation (EBMT) zeigt, sind Thiotepa-haltige Hochdosisregime auch vor autologer SZT bei Lymphomen ebenso zuverlässig und sicher wie das "Standard-Regime" in dieser Indikation, BEAM (BCNU, Etoposid, Ara-C, Melphalan) (1).

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Medizin

Positives CHMP-Votum für Zulassung von Bendamustin in Europa

Wie Mundipharma International Ltd. mitteilte, hat das Committee for Medical Products for Human Use (CHMP) der Europäischen Zulassungsbehörde EMEA (European Medicines Agency) am 19. März 2010 eine positive Empfehlung für die europäische Zulassung von Bendamustin zur Therapie indolenter Non-Hodgin Lymphome (NHL), Chronischer Lymphatischer Leukämie (CLL) und Multiplem Myelom (MM) ausgesprochen. Mit der europaweiten Zulassung wird in Kürze gerechnet.
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