Journal Hämatologie

Non-Hodgkin-Lymphom | Beiträge ab Seite 10

Medizin

DLBCL: Viele Zweitlinientherapien vermeidbar mit Pola-R-CHP anstelle von R-CHOP in der Erstlinie

Patient:innen mit diffus großzelligem B-Zell-Lymphom (DLBCL) aus der POLARIX-Studie benötigten nach einer Erstlinientherapie mit Pola-R-CHP* weniger Zweitlinientherapien als mit R-CHOP**. Übertragen auf die Gesamtpopulation der 6 Länder, aus denen Patient:innen für die POLARIX-Studie rekrutiert wurden, bedeutet dies, dass innerhalb von 10 Jahren fast 28.000 Zweitlinientherapien vermeidbar wären. Zu diesem Ergebnis kommt eine Ad-hoc-Analyse, die auf dem ASH 2022 vorgestellt wurde (1).
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Medizin

TRIANGLE-Studie: Ibrutinib + Standardtherapie und als Erhaltung bei unvorbehandelten jüngeren MCL-Patient:innen

5-10% der Patient:innen mit einem Non-Hodgkin-Lymphom haben ein Mantelzelllymphom (MCL). Derzeitiger Behandlungsstandard für jüngere MCL-Patient:innen ist eine hochdosierte Zytarabin-haltige Immunochemotherapie, gefolgt von einer autologen Stammzelltransplantation (autoSCT) und einer Rituximab-Erhaltungstherapie. „Doch die autoSCT ist mit Risiken behaftet, daher wird nach einer Möglichkeiten gesucht, sie zu umgehen – oder ihre Wirksamkeit weiter zu verbessern“, sagte Prof. Dr. Martin Dreyling, München, der die Ergebnisse der TRIANGLE-Studie in der Plenary Session des ASH 2022 vorstellte (1). 2016 initiierte das europäische MCL-Netzwerk die randomisierte, offene, 3-armige Studie, um die Zugabe von Ibrutinib zur Standardbehandlung (Arm A + I) im Vergleich zur bisherigen Standardbehandlung (Arm A) und einer Ibrutinib-haltigen Behandlung ohne autoSCT (Arm I) zu untersuchen.
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Non-Hodgkin-Lymphom

LBCL: Update der TRANSFORM-Studie untermauert klinischen Nutzen der CAR-T-Zell-Therapie Liso-cel in der zweiten Linie

Die CAR-T-Zell-Therapie Lisocabtagen-Maraleucel (Liso-cel) ist bereits zur Behandlung des rezidivierten oder refraktären (r/r) diffus großzelligen B-Zell-Lymphoms (DLBCL), primär mediastinalen großzelligen B-Zell-Lymphoms (PMBCL) und follikulären Lymphoms Grad 3B (FL3B) nach mind. 2 Linien einer systemischen Therapie zugelassen. Inzwischen liegen positive Phase-III-Studiendaten aus der TRANSFORM-Studie auch für den Zweitlinieneinsatz gegenüber einer Hochdosistherapie gefolgt von autologer Stammzelltransplantation (autoSCT) vor (1), die im Rahmen der Jahrestagung der American Society of Hematology (ASH) 2022 mit verlängertme Follow-up aktualisiert wurden (2). Die Daten dieser Primäranalyse untermauern den Nutzen der CAR-T-Zell-Therapie bei großzelligen B-Zell-Lymphomen (LBCL) gegenüber der Vergleichstherapie und legen nahe, dass Liso-cel demnächst auch bei Patient:innen mit primär refraktärer Erkrankung oder mit frühem Rezidiv binnen 12 Monaten nach Ende der Erstlinientherapie eingesetzt werden könnte.
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Follikuläres Lymphom

FL: Rituximab verlängert TTNT bei asymptomatischen Patient:innen mit geringer Tumorlast

Beim ASH 2022 wurden Langzeitdaten einer internationalen randomisierten Phase-III-Studie zu Rituximab vs. Watch & Wait (W & W) bei Patient:innen mit asymptomatischem follikulären Lymphom (FL) mit geringer Tumorlast vorgestellt (1). Nach einem medianen Follow-up von 12,3 Jahren zeigte sich, dass Rituximab die Zeit bis zur nächsten Therapie (TTNT) effektiv verlängerte, ohne nachteilige Auswirkungen auf die nächste Therapielinie.
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Mantelzelllymphom

FL und MCL: Reduzierte Serokonversionsraten unter Anti-CD20-Erhaltungstherapie nach COVID-19-Impfung

Die Immuntherapie mit dem CD20-Antikörper Rituximab hat das progressionsfreie Überleben (PFS) beim follikulären Lymphom (FL) sowie das PFS und das Gesamtüberleben (OS) beim Mantelzell-Lymphom (MCL) deutlich verbessert. Trotzdem haben Patient:innen mit hämatologischen Malignomen ein höheres Risiko, an SARS-CoV-2 zu versterben. Insbesondere Patient:innen mit B-Zell Non-Hodgkin-Lymphom (NHL), die mit einer Immunchemotherapie (ICT) mit einem Anti-CD20-Antikörper behandelt werden, sind gefährdet, da die Antikörper die Serokonversionsrate nach der Impfung stark beeinträchtigen. Eine spanische Forschungsgruppe hat sich damit nun in einer Studie auseinandergesetzt (1). Ziel dabei war es, die Inzidenz und den Schweregrad der COVID-19-Pandemie bei Patient:innen mit FL und MCL, die eine Anti-CD20-Erhaltungstherapie erhielten, sowie ihre Serokonversionsrate zu untersuchen.
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DLBCL

MYD88-mutierte DLBCL: Präklinische Wirksamkeit für KTX-582 + Venetoclax

Ko-Mutationen in MYD88 und CD79B bei Lymphomen nach der Standardtherapie R-CHOP sind mit einem ungünstigeren Überleben  verbunden. Es gibt eine Rationale für IRAK4 als Target für MYD88-mutierte-Lymphome. Auf dem ASH 2022 wurden nun erste präklinische Daten mit dem IRAK-IMiD (immunomodulatory imide drug) KTX-582 in Kombination mit Venetoclax bei aktivierten großzelligen B-Zell-Lymphomen (ABC-DLBCL) vorgestellt.
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DLBCL

r/r Lymphome: CAR-T-Zell-Therapie füllt therapeutische Lücke

Die standardmäßige Erstlinien-Behandlung von Lymphomen mit R-CHOP zieht oftmals eine rezidivierte oder refraktäre (r/r) Form nach sich. Da frühere Folgetherapien nur sehr wenigen Patient:innen helfen konnten, entstand ein medical need, welcher vergleichsweise effektiv von der CAR-T-Zell-Therapie bedient wird. Wurde sie anfangs nur in späten Therapielinien eingesetzt, so konnte sie sich aufgrund ihrer hohen Wirksamkeit nunmehr weiter nach vorne schieben, wie Prof. Dr. med. Andreas Mackensen, Uniklinikum Erlangen, konstatierte. 
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Medizin

r/r DLBCL: Zulassungserweiterung für Axicabtagen-Ciloleucel

Die Europäische Kommission hat am 14. Oktober 2022 die Zulassungserweiterung von Axicabtagen-Ciloleucel (Axi-Cel) für erwachsene Patient:innen mit diffus großzelligem B-Zell-Lymphom (DLBCL) und hochmalignem B-Zell-Lymphom (HGBL), das innerhalb von 12 Monaten nach Abschluss einer Erstlinien-Chemoimmuntherapie rezidiviert oder gegenüber dieser refraktär ist, erteilt. Grundlage der Entscheidung waren die Daten zur Wirksamkeit und Sicherheit von Axicabtagen-Ciloleucel bei r/r DLBCL aus der randomisierten, offenen, multizentrischen Phase-3-Studie ZUMA-7 (1, 2).
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CLL

CLL: Zeitlich begrenzte Kombination von Ibrutinib und Venetoclax ist zugelassen

Die zielgerichtete Therapie mit Ibrutinib kombiniert mit Venetoclax verbessert das progressionsfreie Überleben (PFS) von Patient:innen mit chronischer lymphatischer Leukämie (CLL) im Vergleich zu einer Chemoimmuntherapie deutlich. Mit der Zulassung dieser Kombination kann diese zeitlich begrenzte, orale Kombinationstherapie in die Praxis umgesetzt werden. Was dabei zu beachten ist, erläuterte Dr. Ingo Schwaner, niedergelassener Hämatoonkologe aus Berlin.
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Non-Hodgkin-Lymphom

Cereblon-Inhibitor CC-99282 zeigt handhabbares Sicherheitsprofil und vielversprechende Aktivität bei r/r NHL

CC-99282 ist ein neuartiger, oral einzunehmender kleinmolekularer Modulator der E3-Ubiquitin-Ligase Cereblon, der als CELMoD(cereblon E3 ligase modulator)-Substanz bezeichnet wird. Er hemmt Transkriptionsfaktoren, die maßgeblich an der Entstehung von B-Zell-Malignomen beteiligt sind. Bei der Jahrestagung der European Hematology Association (EHA) 2022 wurden erstmals Daten einer Phase-I-Studie bei Patient:innen mit rezidivierten/refraktären Non-Hodgkin-Lymphomen (r/r NHL) präsentiert, die ein handhabbares Sicherheitsprofil und eine vielversprechende Aktivität des CELMoD-Wirkstoffs als Monotherapie zeigen (1).
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Follikuläres Lymphom

Finale Analyse der GALLIUM-Studie beim FL: PFS-Vorteil unter Obinutuzumab-Chemo vs. Rituximab-Chemo im Langzeitverlauf bestätigt

Die Chemoimmuntherapie mit Rituximab + Chemotherapie (R-Chemo) hat das Outcome für Patient:innen mit zuvor unbehandeltem Follikulären Lymphom (FL) signifikant verbessert, doch die meisten Betroffenen erleiden im späteren Verlauf einen Krankheitsrückfall oder Progress. Da Obinutuzumab (G) – ebenfalls ein Anti-CD20-Antikörper – eine höhere Aktivität als R aufweist, lag es nahe, beide Antikörper zusammen mit Chemotherapie bei Patient:innen mit zuvor unbehandeltem FL im fortgeschrittenen Stadium direkt miteinander zur vergleichen. Mit dieser Intention wurde die randomisierte Phase-III-Studie GALLIUM aufgelegt, deren finale Daten nach einem medianen Follow-up von 8 Jahren bei der Jahrestagung der European Hematology Association (EHA) 2022 vorgestellt wurden (1). Die Ergebnisse der Primäranalyse (2) und eines 5-Jahres-Updates der Studie (3) wurden bestätigt und die Überlegenheit von G-Chemo über R-Chemo im Hinblick auf den Endpunkt progressionsfreies Überleben (PFS) bei handhabbarem Sicherheitsprofil damit final untermauert.
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CLL

CLL: Klinikalltag mit Ibrutinib

Auf dem diesjährigen Kongress der European Hematology Association (EHA) im Juni 2022 wurden die Ergebnisse der prospektiven, multizentrischen, nicht-interventionellen Real-World-Studie REALITY vorgestellt. Im deutschen Klinikalltag wurde die Wirksamkeit der Monotherapie mit Ibrutinib bei 302 Patient:innen mit Chronischer Lymphatischer Leukämie (CLL) untersucht. In der Kohorte der therapienaiven CLL-Patient:innen (n=104) bestätigte sich bei einer medianen Nachbeobachtungszeit von 30,6 Monaten das aus kontrollierten klinischen Studien bekannte Wirksamkeitsprofil von Ibrutinib. So wurde im Untersuchungszeitraum unter der Ibrutinib-Monotherapie in dieser Kohorte weder beim Gesamtüberleben (OS) noch beim progressionsfreien Überleben (PFS) der Median erreicht. Zwei Jahre nach Beginn der CLL-Therapie mit Ibrutinib waren in der Subgruppe der therapienaiven CLL-Patient:innen 90,4% am Leben (1-Jahres-OS: 96,2%) und 82,7% der Teilnehmenden waren zudem ohne Progress (1-Jahres-PFS: 91,3%) (1).
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Non-Hodgkin-Lymphom

r/r LBCL: Zugewinn an qualitätsadjustierter Überlebenszeit durch Zweitlinientherapie mit Axicabtagen-Ciloleucel

In der randomisierten Phase-III-Studie ZUMA-7 konnte die CAR-T-Zell-Therapie mit Axicabtagen-Ciloleucel (Axi-cel) in der Zweitlinienbehandlung von Patient:innen mit refraktären oder rezidivierten großzelligen B-Zell-Lymphomen (r/r LBCL) ihre Überlegenheit gegenüber zytostatischen Standardtherapien zeigen (1). In einer aktuellen Analyse der Studie wurde nun auch die qualitätsadjustierte Zeit ohne Krankheitssymptome und Toxizität (Q-TWiST) unter dem Einfluss von Axi-cel und dem Therapiestandard ermittelt – als Anhaltspunkt für das Befinden und die Lebensqualität der Betroffenen. Wie bei der Jahrestagung der American Society of Clinical Oncology (ASCO) zu hören war, wurde unter dem Einfluss von Axi-cel eine signifikante und klinisch bedeutsame Verbesserung der qualitätsadjustierten Überlebenszeit dokumentiert (2).
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