Journal Hämatologie

Medizin | Beiträge ab Seite 15

Der bispezifische, gegen das B-Zell-Reifungsantigen (BCMA) und gegen CD3 gerichtete, Antikörper ElranatamabA wurde bereits im Dezember 2023 zugelassen – basierend auf den Ergebnissen der Phase-II-Studie MagnetisMM-3. Ab sofort steht der Wirkstoff in Deutschland zur Verfügung. Patient:innen mit rezidivierten/refraktärem Multiplen Myelom (r/r MM) sollen von der einfachen Anwendung mit fixer Dosis, die subkutan erfolgt und ambulant durchführbar ist, profitieren (1-3).
 
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r/r FL: Anhaltend starkes Ansprechen auf Epcoritamab

Im Rahmen der 65. Jahrestagung der American Society of Hematology (ASH) wurden Daten der Dosis-Expansions-Kohorte der offenen, multizentrischen Phase-I/II-Studie EPCORE NHL-1 präsentiert (1). Sie zeigen, dass Erwachsene mit rezidiviertem/refraktärem (r/r) follikulären Lymphom (FL) und mindestens 2 Vortherapien unter Epcoritamab ein tiefes und anhaltendes Ansprechen mit hohen Raten für das Gesamtansprechen (ORR) und eine Komplettremission (CR) erzielen. Ein Zulassungsantrag in dieser Indikation wurde von der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) bereits zur Prüfung angenommen.
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Stoffwechsel- und Hormonsystemstörungen bei ALL/NHL-Überlebenden mit kranialer Strahlentherapie im Kindesalter

In einer Metaanalyse wurde der langfristige Einfluss der kranialen Strahlentherapie auf Patient:innen mit akuter lymhatischer Leukämie (ALL) oder Non-Hodgkin-Lymphom (NHL) im Kindesalter untersucht. Die Behandlung kann das Risiko für Stoffwechsel- und Hormonsystemstörungen erhöhen. Die Analyse zeigte, dass Patient:innen mit kranialer Strahlentherapie häufiger eine geringere Körpergröße im Erwachsenalter erreichten. Auch war die Behandlung mit einem erhöhten Risiko für frühe Pubertät, Schilddrüsenunterfunktion und Hypogonadismus verbunden. Kein Einfluss zeigte sich jedoch auf Übergewicht oder Adipositas im Erwachsenenalter.
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Hämophilie A: Preisgeld der Initiative „Faktor.Leben.“

Bayer ruft mit dem Jubiläumsspendenprogramm „Faktor.Leben. 30 Jahre gemeinsam für ein besseres Leben mit Hämophilie“ eine Initiative ins Leben, die Ideen und Projekte zur Förderung von innovativen und multidisziplinären Therapiekonzepten bei Hämophilie A-Patient:innen würdigt und sichtbar macht. Ab sofort können sich Hämophilie-Zentren, Kliniken, Praxen und weitere Einrichtungen im Bereich der Hämophilie für das Spendenprogramm in Höhe von insgesamt 100.000 Euro bewerben. Das Preisgeld wird auf 3 bis 4 Projekte verteilt. Bewerbungsschluss ist der 15. März 2024. Die Bekanntgabe der Preisträger:innen erfolgt zum Welthämophilietag 2024.
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DLBCL und r/r FL: Update zu Polatuzumab Vedotin, Glofitamab und Mosunetuzumab

Die Auswertung der Wirksamkeit von Polatuzumab Vedotin in Kombination mit R-CHP* (Pola-R-CHP) in molekulargenetischen Subgruppen zeigt, dass Therapieentscheidungen nicht basierend auf einer Cell-of-Origin-Analyse getroffen werden sollten (1). Der bispezifische Antikörper Glofitamab erzielt in Kombination mit Pola-R-CHP* hohe Ansprechraten bei einem handhabbaren Sicherheitsprofil bei Patient:innen mit zuvor unbehandeltem DLBCL (2). Das 32-Monats-Follow-Up zeigt, dass Glofitamab i.v. als zeitlich begrenzte Monotherapie langanhaltende Remissionen für stark vorbehandelte Patient:innen mit rezidiviertem und/oder refraktärem (r/r) DLBCL ab der dritten Therapielinie ermöglicht (3). Außerdem bekräftigt das 3-Jahres-Follow-up zu Mosunetuzumab die nachhaltige Effektivität durch eine hohe 3-Jahres-Gesamtüberlebensrate (OS) bei guter Verträglichkeit bei stark vorbehandelten r/r-FL-Patient:innen (4).
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Neues Berechnungssystem zur Einstufung der Schwere der GvHD

Die häufigste Zelltherapie gegen Krebserkrankungen ist die allogene Stammzelltransplantation. Nach dieser lebensrettenden Behandlung kann vor allem eine schwerwiegende Komplikation auftreten: die Graft-versus-Host-Krankheit (GvHD). Bisher wurde diese Erkrankung in 4 Schweregrade unterteilt. Ein deutsches Forschungskonsortium hat nun ein System entwickelt und validiert, in dem sich bis zu 12 Schweregrade unterscheiden lassen. Die Ergebnisse wurden kürzlich in „Nature Communications“ veröffentlicht (1).
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Neue Umfrage zur Schmerztherapie in der Hämophilie

Bayer führt in Zusammenarbeit mit der Interessengemeinschaft Hämophiler e.V. (IGH) und der Deutschen Hämophilie Gesellschaft (DHG) eine umfassende Umfrage zum Thema „Schmerztherapie in der Hämophilie“ durch. Ziel der Befragung ist es, detaillierte Informationen darüber zu sammeln, welche Schmerztherapien bei Menschen mit Hämophilie angewendet und von welchen Ärzt:innen diese durchgeführt werden. Die gewonnenen Ergebnisse sollen dazu dienen, gezielt Maßnahmen zur Verbesserung der Schmerztherapie in dieser Patientengruppe zu entwickeln. Im Jahr 2012 hat erstmals eine solche Umfrage stattgefunden und wertvolle Einblicke in die Praxis generiert.
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r/r FL: Zulassungserweiterung für Zanubrutinib in Kombination mit Obinutuzumab

Die Europäische Kommission hat den Bruton-Tyrosinkinase-Inhibitor (BTKi) Zanubrutinib in Kombination mit Obinutuzumab für die Behandlung des rezidivierten/refraktären (r/r) follikulären Lymphoms (FL) nach mindestens 2 vorherigen Therapielinien zugelassen. Grundlage der Zulassung war die Phase-II-Studie ROSEWOOD, in der Zanubrutinib plus Obinutuzumab mit einer Obinutuzumab-Monotherapie verglichen wurde. Patient:innen, die Zanubrutinib mit Obinutuzumab (ZO) erhielten, sprachen in der Studie signifikant besser auf die Behandlung an als unter der Monotherapie mit Obinutuzumab (O) und zeigten auch beim progressionsfreien Überleben (PFS) Vorteile (1). Insgesamt konnte für ZO ein günstigeres Nutzen-Risiko-Profil nachgewiesen werden. Zanubrutinib ist in der Europäischen Union bereits für die Therapie der chronischen lymphatischen Leukämie (CLL) und bestimmte Fälle des Marginalzonenlymphoms (MZL) sowie bei Morbus Waldenström (MW) zugelassen (2).
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GvHD: Zusammensetzung des Darmmikrobioms beeinflusst das Risiko

Nach Stammzelltransplantationen kann es passieren, dass die gespendeten Immunzellen den Körper der Patient:innen angreifen. Forschende der Technischen Universität München (TUM) und des Universitätsklinikums Regensburg (UKR) haben herausgefunden, dass die Graft-versus-Host-Reaktion deutlich seltener auftritt, wenn im Darm bestimmte Mikroorganismen vorhanden sind. In Zukunft könnte man diese schützende Zusammensetzung des Mikrobioms vielleicht gezielt herbeiführen.
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Deutliche Reduktion von Blutungen unter Marstacimab bei Hämophilie A und B

Auf dem Kongress der American Society of Hematology (ASH) 2023 wurden die Ergebnisse der zulassungsrelevanten klinischen Phase-III-Studie BASIS vorgestellt. In der Studie wird Marstacimab zur Behandlung von Patient:innen mit schwerer Hämophilie A und mittelschwerer bis schwerer Hämophilie B ohne Inhibitoren für Faktor VIII (FVIII) oder Faktor IX (FIX) untersucht. Die Daten der BASIS-Studie zeigten eine statistisch signifikante und klinisch bedeutsame Wirksamkeit in Bezug auf die annualisierte Blutungsrate (ABR).
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Effizientere Therapie von CML oder Ph+ ALL mit Dasatinib als Anhydrat

Eine weitere Therapieoption für Menschen mit chronischer myeloischer Leukämie (CML) oder Philadelphia-Chromosom-positiver akuter lymphatischer Leukämie (Ph+ ALL) bietet Dasatinib in verbesserter Formulierung als Anhydrat, das auf dem deutschen Markt seit Anfang 2023 verfügbar ist (1). Das neue Medikament mit einer verbesserten Bioverfügbarkeit und einer geringeren Variabilität hinsichtlich der Wirkstoffresorption (2). Aufgrund der verbesserten pharmakologischen Produkteigenschaften ist auch eine niedrigere Dosierung möglich. Diese und weitere Vorteile der neuen Hybridzulassung wurden bei der diesjährigen Jahrestagung der Deutschen, Österreichischen und Schweizerischen Gesellschaften für Hämatologie und Medizinische Onkologie (DGHO) vorgestellt (3).
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MDS: Ergebnisse der COMMANDS-Studie zu Luspatercept in der Therapie der Anämie

Im Rahmen der Jahrestagung der American Society of Hematology (ASH) wurden aktualisierte Ergebnisse der primären Analyse der Phase-III-Studie COMMANDS bei transfusionspflichtigen Patient:innen mit Anämie aufgrund von Myelodysplastischen Neoplasien (MDS) mit niedrigem Risiko, die nicht mit Erythropoese-stimulierenden Agenzien (ESA) vorbehandelt wurden, vorgestellt. Die neuen Daten bestätigen die Ergebnisse der Interimsanalyse und untermauern die überlegene Wirksamkeit sowie signifikant längere Dauer des Ansprechens unter Luspatercept im Vergleich zu Epoetin alfa.
 
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Medizin

CLL: Aktuelle Langzeitdaten zu Ibrutinib + Venetoclax

Auf dem Kongress der American Society of Hematology (ASH) wurden im Dezember 2023 Langzeitdaten der internationalen, offenen, randomisierten Phase-III-Studie GLOW sowie der internationalen, multizentrischen, offenen Phase-II-Studie CAPTIVATE vorgestellt (1, 2). Ziel der Studien war es, die Wirksamkeit und Verträglichkeit von Ibrutinib plus Venetoclax als rein orale und zeitlich begrenzte Erstlinientherapie bei der Chronischen Lymphatischen Leukämie (CLL) zu untersuchen.
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Multiples Myelom

r/r MM: Neue bispezifische Antikörper erweitern Therapiespektrum

Die bispezifischen Antikörper Teclistamab und Talquetamab sind seit September 2023 in Deutschland verfügbar. Beide Substanzen sind zur Monotherapie Erwachsener mit einem rezidivierten und refraktären multiplen Myelom (r/r MM) ab der 4. Behandlungslinie zugelassen (1, 2). Trotz eines ähnlichen Wirkmechanismus binden sie allerdings unterschiedliche Zielantigene, was deren Effektivität und Sicherheitsprofil beeinflusst.
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Medizin

Positives CHMP-Votum für Geneditierungs-Therapie mit Exagamglogene autotemcel

Der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) hat ein positives Votum für die bedingte Zulassung von Exagamglogene autotemcel (Exa-cel), einer auf CRISPR/Cas9-Geneditierung basierenden Therapie zur Behandlung der schweren Sichelzellkrankheit (SCD) und der transfusionsabhängigen Beta-Thalassämie (TDT) ausgesprochen. Im Falle der Zulassung wäre Exa-cel die einzige Gentherapie für Betroffene in der EU, die mindestens 12 Jahre alt sind und entweder an einer schweren SCD mit rezidivierenden vasookklusiven Krisen (VOC) oder an einer transfusionsabhängigen Beta-Thalassämie leiden, und für die kein HLA-kompatibler verwandter Spender hämatopoetischer Stammzellen zur Verfügung steht.
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Medizin

Ein Jahr Melflufen beim r/r Multiplen Myelom

Seit etwas mehr als einem Jahr ist Melphalanflufenamid (Melflufen) in Deutschland und Österreich verfügbar. Zugelassen ist das Peptid-Wirkstoff-Konjugat (PDC) in Kombination mit Dexamethason zur Therapie von Patient:innen mit rezidiviertem und refraktärem Multiplen Myelom (r/rMM). Insbesondere für Patient:innen mit fortgeschrittener Myelom-Erkrankung ab der 4. Therapielinie stellt Melflufen eine wertvolle Erweiterung des therapeutischen Spektrums dar.
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Medizin

Bedingte Zulassung von Elranatamab beim r/rMM

Die Europäische Kommission hat die bedingte Zulassung für Elranatamab beim rezidivierten und refraktären Multiplen Myelom (r/rMM) erteilt. Elranatamab ist eine zielgerichtete Immuntherapie zur Behandlung erwachsener Patient:innen mit r/rMM, die zuvor bereits mindestens 3 Therapien erhalten haben, darunter einen immunmodulatorischen Wirkstoff, einen Proteasom-Inhibitor und einen Anti-CD38-Antikörper, und die während der letzten Therapie eine Krankheitsprogression gezeigt haben. Die Zulassung stützt sich auf die Ergebnisse zur Wirksamkeit und Sicherheit der Phase-II-Studie MagnetisMM-3. Elranatamab ist eine gebrauchsfertige, gegen B-Zell-Reifungsantigen (BCMA)-CD3-gerichtete, bispezifische Antikörper (BsAb)-Immuntherapie, die ein tiefes und dauerhaftes Ansprechen bei kontrollierbarem Verträglichkeitsprofil und einfacher subkutaner Anwendung ermöglicht.
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Entitätsübergreifend

ERG als neues Prädispositionsgen für Knochenmarkinsuffizienz und hämatologische Malignome identifiziert

Die Entstehung maligner hämatologischer Erkrankungen ist bislang nur ansatzweise verstanden. Auf Basis aktueller Forschungsdaten konnte nun eine Wissenslücke geschlossen werden. Eine internationale Gruppe von Forschenden unter Leitung australischer Wissenschaftler:innen konnte mit ERG ein neues prädisponierendes Gen für hämatologische Malignome und Knochenmarkinsuffizienz (bone marrow failure; BMF) dingfest machen. Keimbahn-Varianten des Gens, vor allem Missense- oder trunkierende Varianten, führen zu einer Funktionsminderung oder einem Funktionsverlust des entsprechenden Genprodukts – was wiederum die Anfälligkeit für hämatologische Malignome erhöht. ERG solle in die Keimbahn-Screening-Panels für auffällige Familien aufgenommen werden, forderte Prof. Hamish S. Scott, St Peters, SA, Australien, bei der 65. Jahrestagung der American Society of Hematology (ASH) 2023 (1).
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AML

AML mit IDH1-Mutation: Ivosidenib ist Venetoclax überlegen

Etwa 6-10% aller akuten myeloischen Leukämien (AML) tragen eine Mutation im Gen für die Isocitratdehydrogenase 1 (IDH1), für die eine Kombination des IDH1-Inhibitors Ivosidenib mit einer hypomethylierenden Substanz (HMA) zugelassen ist. Eine Real-World-Studie, die bei der Jahrestagung der American Society of Hematology (ASH) in San Diego vorgestellt wurde, zeigt, dass sie der Kombination aus Venetoclax und HMA überlegen ist (1).
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