Journal Hämatologie

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Einleitung

Akute lymphatische Leukämie (ALL)

Die akute lymphatische Leukämie (ALL) ist eine bösartige Erkrankung des blutbildenden Systems. Bei dieser vermehren sich massiv unreife lymphatische Zellen, sogenannte Blasten, die sich im Blut und Knochenmark sowie verschienden Organen ansammeln. Hierdurch kommt es zu einem Mangel an gesunden Blutzellen, wie weißen Blutzellen (Leukozyten), roten Blutkörperchen (Erythrozyten) und Blutplättchen (Thrombozyten). Das schnelle Voranschreiten einer akuten Leukämie führt zu einem raschen Leistungsabfall der Patienten, weshalb eine schnelle Diagnose und Therapie erforderlich ist. Zur Behandlung stehen neben Chemotherapie und zielgerichteten Therapien auch die Stammzelltransplantation zur Verfügung. Unbehandelt führt die Erkrankung in der Regel innerhalb weniger Monate zum Tod.
 
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Die Risikostratifizierung bei pädiatrischer akuter lymphatischer Leukämie (ALL) ist entscheidend für die Optimierung der Therapieintensität. Ein neuer Ansatz der Children’s Oncology Group (COG), der COG-Prognoseindex (PICOG), verspricht eine präzisere Differenzierung des Rezidivrisikos durch die Verwendung kontinuierlicher Variablen. In einer aktuellen Publikation wurden die Entwicklung und klinische Relevanz dieses innovativen Modells näher beleuchtet.
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CME

Die ALL bei Kindern und jungen Erwachsenen – ein Update zu Diagnostik und Therapie

Die akute lymphatische Leukämie (ALL) ist die häufigste Krebserkrankung im Kindesalter und stellt trotz beachtlicher Fortschritte in Diagnostik und Therapie eine große Herausforderung dar. Die Überlebensraten haben sich durch neue Behandlungsstrategien in den letzten Jahrzehnten auf über 85% verbessert, doch schwere Komplikationen und Rezidive bleiben die Hauptursachen für Sterblichkeit. Dieser Artikel bietet eine umfassende Übersicht über aktuelle diagnostische Verfahren, Therapieansätze und zukunftsweisende Entwicklungen, in der Behandlung von Kindern und jungen Erwachsenen mit ALL.
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Kasuistiken
Akute lymphatische Leukämie Blutausstrich

13-Jähriger mit Leukozytose und 32% Blasten im peripheren Blut

Ein 13-jähriger Junge wurde zur weiteren diagnostischen Abklärung aufgrund des Verdachts auf eine onkologische Erkrankung aus einem peripheren Krankenhaus in unsere Abteilung überwiesen. Der Patient berichtete über eine seit etwa 2 Wochen zunehmende Schwellung im linken zervikalen Bereich sowie über seit ungefähr einem Monat bestehende Kopfschmerzen, Husten und Übelkeit. Objektive Begleitsymptome wie Gewichtsverlust, Nachtschweiß oder weitere Anzeichen einer Infektion wurden verneint. In der ersten Laboranalyse zeigte sich eine ausgeprägte Leukozytose mit 30.000/µl sowie ein Blastenanteil von 32% im peripheren Blut.
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Medizin
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B-ALL: Blinatumomab erhält Zulassungserweiterung

Wie der Hersteller bekannnt gab, hat die Europäische Kommission eine Zulassungserweiterung von Blinatumomab genehmigt: Ab sofort kann der monoklonale Antikörper als Monotherapie auch zur Behandlung von erwachsenen Patient:innen mit neu diagnostizierter Philadelphia-Chromosom-negativer, CD19-positiver B-Zell-Vorläufer akuter lymphatischer Leukämie (B-ALL) im Rahmen der Konsolidierungstherapie angewendet werden (1, 2).
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Medizin

Weniger Chemotherapie: Internationale Studie zur schonenderen Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit Leukämie

Der Klinik für Kinderonkologie und -rheumatologie des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH), Campus Kiel, mit seinem Studienzentrum zu Leukämie im Kindes- und Jugendalter unter Leitung von Prof. Dr. Gunnar Cario ist es gelungen, eine Förderung in Höhe von 3 Millionen Euro von der Deutschen Krebshilfe einzuwerben: Hauptziel der neuen Studie ist zum ersten Mal, für eine relevante Zahl an Kindern mit Leukämie, die eine exzellente Prognose haben, die Chemotherapie und damit die Nebenwirkungen drastisch zu reduzieren, ohne dass die Heilungschancen dadurch beeinträchtigt werden.
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ASH: Ponatinib hält MRD-Negativität bei der Ph+ ALL aufrecht

In der PhALLCON-Studie wurde die Wirksamkeit von Ponatinib in der Erstlinie der Philadelphia-Chromosom-positiven (Ph+) akuten lymphatischen Leukämie (ALL) mit Imatinib verglichen; jeweils in Kombination mit einer niedrig dosierten Chemotherapie. Nach Zyklus 20 konnte optional eine Monotherapie mit dem jeweiligen Inhibitor fortgeführt werden. In dieser späten Phase halten laut Schätzung 95% der Patient:innen ohne minimale Resterkrankung (MRD) unter Ponatinib diesen Status ein Jahr lang aufrecht (1).
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ASH: Blinatumomab verlängert DFS bei Kindern mit B-ALL

Kinder mit akuter lymphatischer B-Zell-Leukämie (B-ALL) erhalten bei Vorliegen eines Standardrisikos nach den NCI-Kriterien in der Erstlinie eine Chemotherapie, die insgesamt sehr wirksam ist, aber in einigen Fällen doch ein Rezidiv und dann häufig den Tod nach sich zieht. Die Children´s Oncology Group (COG) konnte nun in der Plenary Session der Jahrestagung der American Society of Hematology (ASH) in San Diego, USA, die Resultate einer großen Multicenter-Studie vorstellen, in der ein solches erhöhtes Rezidivrisiko durch Ergänzung der Standard-Chemotherapie mit dem bispezifischen T-Zell-Engager (BiTE) Blinatumomab deutlich reduziert werden konnte (1).
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Ph+/BCR::ABL1-positive ALL: Aktuelle Entwicklungen in der Therapie

Die therapeutische Entwicklung der Philadelphia-Chromosom-positiven akuten lymphatischen Leukämie (Ph+ ALL) hat in den letzten 2 Jahrzehnten signifikante Fortschritte gemacht. Ursprünglich galt die Ph+ ALL aufgrund der geringen Ansprechrate auf konventionelle Chemotherapie als schwer behandelbar, vor allem in Abwesenheit einer allogenen Stammzelltransplantation. Ein Umbruch in der Therapie kam mit der Einführung von BCR::ABL1-Tyrosinkinase-Inhibitoren (TKIs). Imatinib, der erste zugelassene TKI, revolutionierte die Behandlung der Ph+ ALL. Darauf aufbauend wurden zuletzt Zweit- und Dritt-Generations-TKIs wie Dasatinib, Nilotinib und Ponatinib entwickelt. Diese TKIs werden neben Imatinib heute in Kombination mit Chemotherapie eingesetzt und so konnten die Heilungs- und Überlebensraten erheblich verbessert werden. In jüngerer Zeit bieten zudem Immuntherapien wie CAR-T-Zell-Therapien und BiTE-Antikörper neue Hoffnungen für Patient:innen mit refraktärer oder rezidivierender Ph+ ALL. All diese Entwicklungen haben die Prognose der Ph+ ALL erheblich verbessern können, dennoch bleiben therapeutische Herausforderungen bei positiver minimaler Resterkrankung (MRD) und TKI-Resistenzen bestehen. Ein weiteres Ziel ist es, die Toxizität bereits in der Erstlinie der Therapie zu reduzieren.
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BCR::ABL1-positive ALL: Identifikation von prognostisch relevanten molekularen Subtypen

Die BCR::ABL1-positive akute lymphoblastische Leukämie (ALL) lässt sich anhand von spezifischen Genexpressions-Signaturen in mehrere Cluster untergliedern. Diese haben wir in unseren Machine Learning-basierten Klassifikator für molekulare ALL-Subtypen (ALLCatchR) implementiert. Ziel der Analyse war es darzustellen, wie diese molekularen Subtypen durch den Erkrankungsursprung und die Selektion von sekundären genomischen Aberrationen bestimmt sind und welchen Einfluss sie auf Therapie und Prognose von Patient:innen mit BCR::ABL1-positiver ALL haben.
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Medizin

Europäische Therapieempfehlungen für die akute lymphatische Leukämie

Führende europäische Expert:innen für die akute lymphatische Leukämie (ALL) der Erwachsenen haben nach 3-jähriger intensiver Zusammenarbeit Therapieempfehlungen für die ALL veröffentlicht. Eine der weltweit größten Studiengruppen für diese seltene und aggressive Krebserkrankung befindet sich am Universitätsklinikum Frankfurt. Sie konnte mit ihren systematischen Studien bereits dazu beigetragen, die Heilungsrate von Betroffenen deutlich zu steigern.
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Medizin

Effizientere Therapie von CML oder Ph+ ALL mit Dasatinib als Anhydrat

Eine weitere Therapieoption für Menschen mit chronischer myeloischer Leukämie (CML) oder Philadelphia-Chromosom-positiver akuter lymphatischer Leukämie (Ph+ ALL) bietet Dasatinib in verbesserter Formulierung als Anhydrat, das auf dem deutschen Markt seit Anfang 2023 verfügbar ist (1). Das neue Medikament mit einer verbesserten Bioverfügbarkeit und einer geringeren Variabilität hinsichtlich der Wirkstoffresorption (2). Aufgrund der verbesserten pharmakologischen Produkteigenschaften ist auch eine niedrigere Dosierung möglich. Diese und weitere Vorteile der neuen Hybridzulassung wurden bei der diesjährigen Jahrestagung der Deutschen, Österreichischen und Schweizerischen Gesellschaften für Hämatologie und Medizinische Onkologie (DGHO) vorgestellt (3).
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Ph+ ALL: Überlegenheit von Ponatinib gegenüber Imatinib in Subgruppen-Analyse der PhALLCON-Studie bestätigt

Als erste randomisierte Studie hat die PhALLCON-Studie mit Ponatinib und Imatinib 2 Tyrosinkinase-Inhibitoren (TKI) in der Erstlinientherapie von Erwachsenen mit Philadelphia-Chromosom-positiver (Ph+) akuter lymphatischer Leukämie (ALL) verglichen und die Überlegenheit des Drittgenerations-TKI Ponatinib demonstriert (1). Eine bei der 65. Jahrestagung der American Society of Hematology (ASH) 2023 präsentierte Subgruppen-Analyse zeigte nun, dass Ponatinib in allen Subgruppen dem Erstgenerations-TKI Imatinib überlegen war – speziell bei Erkrankten ab 60 Jahren und bei Nachweis einer BCR::ABL1 p190-Variante (2).
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Medizin

Zulassung der rekombinanten Erwinia-Asparaginase JZP458 bei ALL und LBL

Die Europäische Kommission hat die Marktzulassung für die rekombinante Erwinia-Asparaginase oder Crisantaspase (JZP458) erteilt. Das Enzym ist Komponente einer Kombinationschemotherapie zur Therapie der akuten lymphatischen Leukämie (ALL) und des lymphoblastischen Lymphoms (LBL) bei Erwachsenen und pädiatrischen Patient:innen ab einem Monat, die eine Überempfindlichkeit oder stille Inaktivierung gegenüber Asparaginase aus E. coli entwickelt haben. JZP458 wird mit einer rekombinanten Technologie der nächsten Generation aus Erwinia gewonnen und weist ein Sicherheitsprofil auf, das dem anderer Asparaginase-Präparate entspricht (1-5).
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B-ALL: OS-Benefit durch Blinatumumab-Konsolidierung besonders stark bei nicht nachweisbarer MRD und jüngeren Erkrankten

Die Zugabe des bispezifischen T-Zell-Engagers Blinatumomab zur Konsolidierungschemotherapie führt bei Patient:innen mit neu diagnostizierter B-Zell akuter lymphatischer Leukämie (B-ALL), die nach der Induktions- und Intensivierungschemotherapie MRD (messbare Resterkrankung)-negativ sind, zu einer signifikant besseren Gesamtüberlebensrate. Das haben die Daten der Phase-III-Studie ECOG-ACRIN E1910 gezeigt, die damit einen neuen Therapiestandard für Erkrankte mit neu diagnostizierter B-Zell-ALL und MRD-negativem Ergebnis nach Intensivierungschemotherapie etablierte (1). Im Rahmen der Jahrestagung der European Hematology Association (EHA) 2023 wurden Subgruppenanalysen vorgestellt, die zeigen, dass der Überlebensbenefit unter dem bispezifischen Antikörper bei Patient:innen mit nicht nachweisbarer MRD sowie bei jüngeren Erkrankten unter 55 Jahren besonders ausgeprägt war (2).
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Medizin

Blinatumomab + Chemotherapie: Verbessertes Gesamtüberleben bei erwachsenen B-ALL-Patient:innen mit MRD-Negativität

Im Rahmen des 64. Meetings der American Society of Hematology (ASH) wurden die Ergebnisse der randomisierten Phase-III-Studie E1910 vorgestellt. Dabei handelt es sich um die erste Studie bei Patient:innen mit neu diagnostizierter Philadelphia-Chromosom-negativer B-Zell-Vorläufer-ALL (akute lymphatische Leukämie), die für die Hinzugabe von Blinatumomab zur konsolidierenden Chemotherapie ein signifikant überlegenes Gesamtüberleben (OS) gegenüber der alleinigen Chemotherapie nachweisen konnte. Eingeschlossen waren erwachsene Patient:innen, die eine MRD-Negativität (minimale Resterkrankung) nach Induktions- und intensivierter Chemotherapie aufwiesen. Die Studie wurde von der Eastern Cooperative Oncology Group und der American College of Radiology Imaging Network Cancer Research Group (ECOG-ACRIN) entworfen und in den USA, Kanada und Israel durchgeführt.
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Entitätsübergreifend

CAR-T-Zelltherapie: Zulassungserweiterungen verbessern die Chancen bei DLBCL, HGBL und ALL

Im Oktober 2022 wurde die Zulassung von Axicabtagen-Ciloleucel erweitert. Die CAR-T-Zelltherapie kann seitdem zur Behandlung von erwachsenen Patient:innen mit rezidiviertem/refraktärem (r/r) diffus großzelligen B-Zell-Lymphom (DLBCL) und hochmalignem B-Zell-Lymphom (HGBL) in der Zweitlinie eingesetzt werden. Basis dafür waren die positiven Ergebnisse der ZUMA-7 Studie. Bereits im September 2022 war die Zulassung für Brexucabtagen-Autoleucel erweitert worden. Damit steht erstmals eine CAR-T-Zelltherapie für erwachsene Patient:innen ab 26 Jahre mit rezidivierter oder refraktärer B-Zell-Vorläufer akuter lymphatischer Leukämie (r/r ALL) zur Verfügung. Grundlage dafür waren Daten der ZUMA-3 Studie.
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Medizin

BCR-ABL1-negative ALL: Blinatumomab zur Konsolidierungschemotherapie neuer Standard

Erwachsene mit neu diagnostizierter akuter lymphatischer Leukämie (ALL) können mit konventioneller Chemotherapie eine hohe Rate kompletter Remissionen (CR) erreichen, erleiden jedoch häufig Rückfälle. Ihre Überlebensraten sind dadurch schlechter, selbst wenn ihr Status der messbaren Resterkrankung (MRD) nach der Induktion negativ ist. Die Zugabe des bispezifischen T-Zell-Engagers Blinatumomab zur Konsolidierungschemotherapie führte bei Patient:innen mit neu diagnostizierter B-ALL, die nach der Intensivierungschemotherapie MRD-negativ waren, zu einer signifikant besseren Gesamtüberlebensrate (1).
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