Journal Hämatologie

personalisierte Therapie

Durch die positive Resonanz zum Auftakt des Spendenprogramms „Faktor.Leben.“ im Jahr 2024 wird Bayer die Initiative auch im Folgejahr fortführen. Das Spendenprogramm würdigt Ideen und Projekte zur Förderung von innovativen und multidisziplinären Therapiekonzepten bei Menschen mit Hämophilie A und macht sie sichtbar. Ab sofort können sich Hämophilie-Zentren, Kliniken, Praxen und weitere Einrichtungen im Bereich der Hämophilie für das Spendenprogramm in Höhe von insgesamt 100.000 Euro bewerben. Das Preisgeld wird auf 3-4 Projekte verteilt. Bewerbungsschluss ist der 15. März 2025. Die Bekanntgabe der Preisträger:innen erfolgt zum Welthämophilietag am 17. April 2025.
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Entitätsübergreifend

KI in der Pathologie: Die größte Hürde ist die mangelnde Digitalisierung

Die hämato-onkologische Pathologie hat sich mit der Einführung der immunhistochemischen und molekulargenetischen Methoden stark entwickelt. Weitere Fortschritte werden von Künstlicher Intelligenz (KI) erwartet, denn viele Forschungsstudien zeigen das Potenzial der Algorithmen bei verschiedensten pathologischen Aufgaben. Beim Weg vom Potenzial in die pathologische Routine sind jedoch noch einige Hürden zu überwinden, wie Prof. Dr. Arndt Hartmann verrät. Er ist Direktor des Pathologischen Instituts am Uniklinikum Erlangen und Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Onkologische Pathologie (AOP) in der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG).
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Essentielle Thrombozythämie

Aktuelle Empfehlungen zur Diagnostik und Therapie der essentiellen Thrombozythämie

Die Empfehlungen des Expertengremiums der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und medizinische Onkologie e.V. (DGHO) zur essentiellen Thrombozythämie (ET) wurden zuletzt im Dezember 2023 aktualisiert (1). An dieser Stelle soll über einige, seitdem erschienene Arbeiten zum Thema berichtet werden: die ET kann zu schweren akralen Durchblutungsstörungen führen, deren Früherkennung wichtig ist und zur Diagnose der Grunderkrankung führen kann. Teil eines Erstgesprächs sollte immer eine sorgfältige Familienanamnese sein, die in einzelnen Fällen eine familiäre Häufung aufdecken und erhebliche Konsequenzen für die Betroffenen haben kann. Die triple-negative ET stellt weiterhin eine diagnostische Herausforderung dar; die Knochenmarkhistologie ist nach wie vor entscheidend. Es fehlen aber Standardisierungen und Ringversuche. Glifozine sind eine Bereicherung für die Therapie des Diabetes mellitus: da sie aber den Hämoglobin  (Hb)- und Hämatokrit (Hkt)-Wert ansteigen lassen, ist beim Einsatz dieser Stoffgruppe bei Patient:innen mit ET Vorsicht geboten. Eine neue Studie in Italien spricht für den Einsatz von 2x 100 mg Aspirin bei ET-Patient:innen.
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Entitätsübergreifend

Bristol Myers Squibb-Stiftung Immunonkologie verleiht Forschungsförderpreis „Young Scientists IO“

Dr. med. Jonas Saal (Bonn), Verena Turco (Heidelberg) und Dr. med. Adrian Gottschlich (München) heißen die 3 Gewinner des diesjährigen Forschungsförderpreis „Young Scientists IO“. Auf der Preisverleihung im Rahmen Deutschen Krebskongresses (DKK) in Berlin erhielten die Nachwuchswissenschaftler:innen nach einer kurzen Vorstellung ihrer Forschungsarbeiten aus dem Bereich Immunonkologie die Auszeichnung und ein Preisgeld von je 5.000 Euro. Der Forschungsförderpreis wird alle 2 Jahre durch die Bristol Myers Squibb-Stiftung Immunonkologie verliehen.
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Medizin

AML: Diagnostik per KI

Ein Team von Informatiker:innen und Mediziner:innen der Universität Münster hat eine Studie veröffentlicht, in der mittels eines Verfahrens, das auf Künstlicher Intelligenz (KI) basiert, diverse genetische Merkmale aus hochauflösenden mikroskopischen Aufnahmen von Knochenmarkausstrichen vorhergesagt werden können. Davon könnten Patient:innen mit akuter myeloischer Leukämie (AML) künftig profitieren. Bereits am Tag der Diagnose könnten so gezielte Therapieentscheidungen getroffen werden, ohne auf genetische Analysen warten zu müssen. Die Ergebnisse wurden in der Fachzeitschrift „Blood Advances“ veröffentlicht.
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Systemische Mastozytose
CME

Diagnose und Therapie der systemischen Mastozytose

Die systemische Mastozytose (SM) zählt zu den myeloischen Neoplasien und ist durch eine abnorme Akkumulation von neoplastischen Mastzellen in verschiedenen Geweben charakterisiert. Man unterscheidet die deutlich häufigere ­indolente SM (ISM) mit nahezu normaler Überlebenszeit von der fortgeschrittenen SM (advanced SM, AdvSM) mit deutlich reduzierter Lebenserwartung zwischen 1,5 und 4 Jahren. Bei > 90% der Patient:innen kann die KIT D816V-Mutation nachgewiesen werden. Die Serumtryptase ist bei der ISM sehr häufig, bei der AdvSM praktisch immer erhöht. Die AdvSM ist in 70-80% der Fälle mit einer weiteren hämatologischen Neoplasie vornehmlich myeloischer Abstammung (> 95%) assoziiert, die ihren Ursprung in einer multilineären Beteiligung der KIT D816V-Mutation hat. Diagnose und Therapie der SM sollten aufgrund der Heterogenität und Komplexität der Erkrankung möglichst in Kooperation mit Schwerpunkt-zentren erfolgen. Die Therapie der indolenten Verlaufsformen ist in der Regel symptomatischer Natur, z.B. mit Antihistaminika, für die AdvSM stehen zielgerichtete Therapien, z.B. mit Midostaurin oder Avapritinib, im Vordergrund.
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Lymphome

Intrakranielle Wirksamkeit der medikamentösen Tumortherapie bei Hirnmetastasen – CME-Test Teil 2

Hirnmetastasen machen den größten Anteil intrakranieller Tumoren beim Erwachsenen aus und sind nicht selten mit beeinträchtigenden neurologischen Begleitsymptomen assoziiert. Häufige Ausgangstumoren sind das Lungenkarzinom, das Mammakarzinom und das maligne Melanom. Nach wie vor definiert das Auftreten einer Hirnmetastasierung einen prognostisch ungünstigen Umstand. Die meisten in das Gehirn metastasierende Tumoren sind wenig sensibel für klassische Chemotherapeutika. In den letzten Jahren sind Patient:innen mit Hirnmetastasen zunehmend in randomisierten, kontrollierten Studien untersucht worden, sodass inzwischen verschiedene molekular zielgerichtete sowie immuntherapeutische Behandlungsmöglichkeiten verfügbar sind. Durch den Einsatz solcher personalisierter Therapien kann eine verbesserte Tumorkontrolle mit verlängerten Überlebenszeiten erreicht werden.
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Entitätsübergreifend

„Zielgerichtete Molekulardiagnostik umfasst Therapie, Prävention und Diagnosesicherung“

Prof. Dr. Carsten Bokemeyer hat sich als Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie (DGHO) bereits Anfang 2019 angesichts des demographischen Wandels dafür ausgesprochen, die zu erwartende hohe Anzahl von Krebserkrankungen sowie die im gleichen Zusammenhang zu erwartenden Komorbiditäten gerade bei den zunehmend älteren Krebspatienten in den Blick zu nehmen. Parallel zu dem prognostizierten Anstieg der Krebs­erkrankungen werden ab 2025 verstärkt viele Onkologen und Palliativmediziner in den Ruhestand gehen, was die Versorgungslage weiter verschärfen kann. Gleichzeitig entwickelt sich die innovative Krebstherapie in rasanter Geschwindigkeit weiter und wird zunehmend individualisierter. Um das beste Therapiekonzept für den einzelnen Patienten auswählen zu können, muss neben der Standard- auch die Molekulardiagnostik für viele Tumorerkrankungen in den klinischen Alltag integriert werden. Ein wichtiger Baustein in der Umsetzung dieser Herangehensweise ist das interdisziplinäre, überregionale und zunehmend digitale Tumorboard. Im Gespräch mit JOURNAL ONKOLOGIE geht Prof. Bokemeyer auf den gegenwärtigen Stand personalisierter Medizin und aktuelle Herausforderungen ein.
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Non-Hodgkin-Lymphom

Vielversprechende Studienergebnisse zur Anwendung innovativer Genom-Editierung und Zell-Therapie

Der Transkriptionsfaktor BCL11A unterdrückt die Produktion von fetalem Hämoglobin (Hb), was zur Expression von adultem Hb führt. Bei Erkrankungen, die auf Defekten der Hb-Produktion beruhen, könnte eine erhöhte Produktion von fetalem Hb die Anämie mildern und im Falle der transfusionspflichtigen β-Thalassämie (TDT) die Notwendigkeit von Bluttransfusionen verringern bzw. bei der Sichelzellkrankheit (SCD) vasookklusiven Krisen (VOC) vorbeugen. Um potenziell kurative Spiegel von fetalem Hb zu erzielen, wird die erythroide Enhancer-Region des BCL11A-Gens in hämatopoetischen Stamm- und Vorläuferzellen der Patienten mittels CRISPR-Cas9 ex vivo editiert; die editierten Zellen (CTX001) werden nach Myeloablation reinfundiert. Erste Daten von 7 TDT-Patienten ca. 4-21 Monate nach Infusion von CTX001 sowie von 3 SCD-Patienten (nach ca. 4 bzw. 17 Monaten) liegen nun vor (1).
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Medizin

Eisenmangel bei onkologischen Patienten: Prävention, Diagnostik, Therapie

Eisenmangel bei Tumorpatienten beeinflusst die Wirksamkeit der Chemotherapie, erhöht das Auftreten lokaler Rezidive sowie der Mortalitätsrate und wirkt sich ungünstig auf die Lebensqualität der Patienten aus. Prof. Dr. med. Marc Thill, Frankfurt am Main, erläuterte bei einem digitalen Symposium die Hauptauslöser der Eisenmangelanämie bei onkologischen Patienten, die Diagnostik und Therapie, aber auch geeignete Präventionsmaßnahmen.
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