Transfusionsmedizin
Beiträge zum Thema Transfusionsmedizin
Medizin
Neue kindgerechte Darreichungsform von Azathioprin
Mit Azathioprin in einer Dosierung von 10 mg/ml als Suspension zum Einnehmen steht erstmals eine flüssige Darreichungsform des bewährten Immunsuppressivums zur Verfügung (1, 2-4). Die von der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) zugelassene Formulierung ermöglicht eine exakte, alters- und gewichtsspezifische Dosierung bereits ab dem Säuglingsalter (1).
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Transfusionsmedizin
ASH: Plättchenlagerung bald wieder im Kühlschrank?
Seit gut einem halben Jahrhundert bewahren wir Thrombozyten bei Raumtemperatur auf. So bleibt deren Funktion länger erhalten – auf Kosten anderer Nachteile. Eine Arbeitsgruppe der US-Armee ging nun der kältebedingten „Platelet Fatigue“ nach. Mit Inhibitoren gelang es dem Team, den Funktionsverlust zu verhindern (1). Das Ziel: Transfusionslösungen künftig wieder kalt aufbewahren zu können.
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GvHD
Gezielte Ursachenbehandlung bei cGvHD
Etwa 50% der Patient:innen mit chronischer Graft-versus-Host-Erkrankung (cGvHD) sprechen nicht oder nicht ausreichend auf Erst- und Zweitlinientherapien an. Es besteht dringender Bedarf an Drittlinienoptionen, für die bereits vielversprechende Studiendaten vorliegen, aber noch keine EU-Zulassungen bestehen.
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GvHD
Update zur Graft-versus-Host Erkrankung
Die allogene Stammzelltransplantation (alloSCT) ist eine potenziell kurative Therapieoption von schweren malignen und nicht-malignen hämatologischen Erkrankungen. Als häufige Komplikation nach alloSCT kann es zu einer Graft-versus-Host Erkrankung (GvHD) kommen, die mit einer hohen Morbidität einhergeht und wesentlich zur Non-relapse-Mortalität (NRM) nach alloSCT beiträgt. Pathophysiologisch wird eine GvHD durch eine Immunreaktion der Spenderzellen gegen Empfängergewebe ausgelöst, die auf einer Immunisierung der Spenderzellen gegen fremde HLA-Antigene oder gegen HLA-I-Antigen-präsentierende polymorphe Peptidketten, sog. minor HLA-Antigene, basiert. Auf die Epidemiologie, Risikofaktoren, Pathophysiologie und Symptomatik der GvHD wurde bereits in einem Artikel in der JOURNAL ONKOLOGIE Sonderausgabe Hämatologie 2022 eingegangen (1). Der folgende Bericht soll insbesondere neue Entwicklungen im Bereich der Prophylaxe und Therapie von GvHD und aktuelle Studienergebnisse vorstellen.
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Mantelzelllymphom
r/r MCL: Besseres 1-Jahres-Überleben mit CAR-T-Zellen vs. alloSCT
Die CAR-T-Zell-Therapie mit Brexucabtagen-Autoleucel (Brexu-cel) ist eine effektive Behandlung für Erkrankte mit rezidiviertem/refraktärem Mantelzell-Lymphom (r/r MCL), die mindestens 2 systemische Therapien einschließlich eines Bruton-Tyrosinkinase-Inhibitors (BTKi) erhalten haben – mit einem besser handhabbaren Sicherheitsprofil im Vergleich zur allogenen Stammzelltransplantation (alloSCT). Nun wurden beide Verfahren in einer Propensity-score-Analyse erstmals direkt verglichen – mit Vorteilen für die CAR-T-Zellen.
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Medizin
Blutspende per Telemedizin? Transfusionsmediziner:innen warnen
Das Bundesgesundheitsministerium (BGM) hat mit Vorlage eines Entwurfes zur Telemedizin-Blutspende-Verordnung im vergangenen Juni die Einführung telemedizinischer Verfahren bei der Blut- und Plasmaspende forciert. Ärzt:innen müssten dann bei der Blutspende in vielen Fällen nicht mehr in Präsenz anwesend sein, sondern würden nur noch digital zugeschaltet. Die Deutsche Gesellschaft für Transfusionsmedizin und Immunhämatologie (DGTI) begrüßt zwar, dass die Politik die Möglichkeiten der Digitalisierung in der Medizin ausschöpfen möchte, befürchtet jedoch zugleich, dass der Verzicht auf qualifiziertes ärztliches Personal vor Ort das Vertrauen in das Blutspende-Verfahren beeinträchtigen und die Gesundheit der Spendenden gefährden könnte. Zudem ergäben sich Fragen nach der ärztlichen Haftung.
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Medizin
Gewebeverträglichkeit beeinflusst weiterhin die Überlebensrate nach Blutstammzelltransplantation
Die Transplantation von Blutstammzellen gesunder Spender:innen kann für Patient:innen mit aggressiven Blutkrebserkrankungen lebensrettend sein. Bei dieser Behandlung können im Transplantat vorhandene Immunzellen der Spender:innen die gesunden Gewebe der Patient:innen schädigen. Um dieses Risiko zu vermindern, erhalten die Patient:innen nach der Transplantation immunsupprimierende Medikamente, darunter seit jüngster Zeit vermehrt das hochwirksame Cyclophosphamid. Auch unter dieser Behandlung trägt eine zwischen Spender:in und Empfänger:in fein abgestimmte Verträglichkeit von Gewebemerkmalen entscheidend zur Überlebensrate der Betroffenen bei. Das zeigt eine von Forschenden der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen und der Universitätsmedizin Essen geleitete internationale Studie, die kürzlich im Journal of Clinical Oncology veröffentlicht wurde.
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Medizin
Neuer Therapieansatz: Leukämie behandeln, bevor die Krankheit ausbricht
„Leukämie bei Kindern ist dank der immensen Forschungsanstrengungen mittlerweile oftmals gut behandelbar. Bei Erwachsenen ist die Überlebenswahrscheinlichkeit dagegen leider immer noch gering. Die José Carreras Leukämie-Stiftung verstärkt deshalb ihre Forschungsförderung, um auch diesen Patient:innen ein zweites Leben schenken zu können“, erklärte Prof. Dr. Hans-Jochem Kolb im Rahmen des Weltblutkrebstags (28. Mai). Prof. Kolb ist Mitglied des Wissenschaftlichen Beirates der José Carreras Leukämie-Stiftung sowie einer der maßgeblichen Pioniere der Stammzelltransplantation und der zellulären Immuntherapie in Deutschland. Derzeit können bei einer akuten myeloischen Leukämie nur 30 bis 40 von 100 Patient:innen dauerhaft geheilt werden. In der Forschung, die die José Carreras Leukämie-Stiftung fördert, geht man zudem einen ganz neuen Weg: Gefährdete Patient:innen sollen bereits behandelt werden, bevor die Leukämie bei ihnen ausbricht.
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Medizin
Blood Management: Neues Verfahren entfernt Tumorzellen effektiv
Ein neues Medizinprodukt erlaubt eine hocheffektive Entfernung von Tumorzellen aus dem Operationsblut und soll einen neuen Standard für das Blood Management während onkologischer Eingriffe etablieren. In der Zertifizierungsstudie REMOVE wurde das Verfahren nun getestet – mit positiven Top-Line-Ergebnissen.
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Medizin
GvHD: Prof. Dr. Robert Zeiser erhält Wissenschaftspreis der DKMS
Die Deutsche Knochenmarkspenderdatei (DKMS) Stiftung Leben Spenden hat Prof. Dr. Robert Zeiser mit dem DKMS Mechtild Harf Wissenschaftspreis 2024 ausgezeichnet. Mit der Auszeichnung würdigt sie die Lebensleistung international renommierter Mediziner:innen und Wissenschaftler:innen im Bereich der Stammzelltransplantation und zellulären Therapien.
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Medizin
Actileucel: Zelltherapie gegen Graft-versus-Host Disease
Eine aktuelle Phase-Ib/II-Studie untersucht die Wirksamkeit von Actileucel, einem innovativen Zellprodukt zur Vorbeugung der Graft-versus-Host Disease (GvHD). Dabei liegt der Fokus auf der Bewertung der Sicherheit und Durchführbarkeit der Therapie sowie der Untersuchung der Häufigkeit und des Schweregrads der GvHD. Actileucel ist die erste Zelltherapie, die regulatorische T-Zellen von einem unabhängigen Fremdspender nutzt, ohne passende Gewebemerkmale zu benötigen.
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Medizin
Sicherheit der intraoperativen Blutkonservierung in der Krebschirurgie – erste Ergebnisse der REMOVE-Studie
Die Ergebnisse der Zertifizierungsstudie REMOVE zum Medizinprodukt CATUVAB® im Hinblick auf die Entfernung von Tumorzellen aus dem Operationsblut während Operationen mit hohem Blutverlust werden auf dem NATA24-Jahressymposium (Network for the Advancement of Patient Blood Management, Hemostasis and Thrombosis) das vom 18. bis 20. April 2024 in Bologna, Italien stattfindet, vorgestellt. Das Medizinprodukt zielt darauf ab, dass Krebspatient:innen durch Blutrückgewinnung ihr eigenes Blut erhalten und so die mit allogenen (Spender-) Bluttransfusionen verbundenen Risiken minimiert werden können.
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Transfusionsmedizin
Pathogeninaktivierung von Blutprodukten: Status und Ausblick
Auch wenn strikte Auswahlkriterien für Spenderinnen und Spender und sensitive Virus-Nachweisverfahren eine Übertragung von Krankheitserregern durch Blutprodukte in Deutschland sehr unwahrscheinlich machen, stellen insbesondere neue Erreger weiterhin ein Restrisiko dar. Darüber hinaus besteht durch die bakterielle Kontamination von Thrombozytenkonzentraten eine weitere Sicherheitslücke. Neue Verfahren zur Pathogeninaktivierung sollen den Sicherheitsstandard verbessern und diese Infektionsrisiken minimieren. Prof. Dr. Axel Seltsam, Ärztlicher Direktor und Geschäftsführer des Blutspendediensts des Bayerischen Roten Kreuzes und Präsident des Jahreskongresses der Deutschen Gesellschaft für Transfusionsmedizin und Immunhämatologie (DGTI), gibt im Folgenden einen Überblick zu aktuellen Pathogeninaktivierungsverfahren.
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Transfusionsmedizin
Letermovir schützt wirksam und dauerhaft vor opportunistischen CMV-Erkrankungen
Opportunistische Infektionen zählen in der Transplantationsmedizin zu den größten Herausforderungen und machen deshalb wirksame prophylaktische Maßnahmen dringend erforderlich. Als prominentester Vertreter aus der Familie der Herpesviridae spielt dabei das humane Cytomegalievirus (CMV) eine entscheidende Rolle. Für das Virostatikum Letermovir stellt es nun eine erfreuliche Botschaft dar, dass die Europäische Kommission kürzlich 2 wichtige Indikationserweiterungen erteil hat.
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Medizin
Leukämie: Körpereigenes Molekül LCN2 reduziert Nebenwirkungen von Stammzelltransplantationen
Kürzlich wurde das körpereigene Molekül Lipocalin-2 (LCN2) entdeckt, das in Tierstudien das Immunsystem im Darm ausbalanciert, die Darmflora beeinflusst und schwere Nebenwirkungen von Stammzelltransplantationen in Humanproben mindert (1).
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Medizin
r/r EBV+ PTLD: Phase-III-Daten zu Tabelecleucel veröffentlicht
Kürzlich wurden Daten der zulassungsrelevanten Phase-III-Studie ALLELE zu Tabelecleucel, einer allogenen T-Zell-Therapie für Patient:innen mit rezidivierter oder refraktärer (r/r) Epstein-Barr-Virus-positiver (EBV+) posttransplantations-lymphoproliferativer Erkrankung (PTLD), in Lancet Oncology veröffentlicht (1). Die Studie erreichte ihren primären Endpunkt.
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Transfusionsmedizin
Therapiestrategien der CMV-Infektion bei Immundefizienten
Die Infektion mit dem humanen Zytomegalievirus (CMV) nach einer hämatopoetischen Stammzelltransplantation (HSCT) ist eine häufige Komplikation und geht mit einer hohen Mortalität einher. Behandelt wird diese in der Erstlinie mit teilweise toxischen Virostatika. Bei refraktären/resistenten Erkrankungen kann Maribavir und nach der 2. Reaktivierung eine Immuntherapie versucht werden. Zur Prophylaxe steht Letermovir zur Verfügung.
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Medizin
Indikationserweiterung für Letermovir zur CMV-Prophylaxe nach Nierentransplantation
Die Europäische Kommission hat dem Cytomegalievirus (CMV)-Inhibitor Letermovir eine Indikationserweiterung erteilt, durch die dieser nun auch zur Prophylaxe der CMV-Erkrankung bei erwachsenen Nierentransplantat-Empfänger:innen mit hohem Risiko (Spender CMV-seropositiv/Empfänger CMV-seronegativ) eingesetzt werden kann (1-3). Zudem ist nun eine Verlängerung der CMV-Prophylaxe mit Letermovir nach allogener hämatopoetischer Stammzelltransplantation (HSZT) bei erwachsenen CMV-seropositiven Empfängern (R+), bei denen das Risiko einer späten CMV-Erkrankung besteht, von 100 Tagen auf 200 Tage möglich.
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Multiples Myelom
Transplantationsfähiges Multiples Myelom: Isatuximab-KRd in der Erstlinientherapie einsetzen
In der Phase-III-Studie IsKia war bei transtransplantationsfähigen (TE) Patient:innen mit neu diagnostiziertem Multiplen Myelom das Regime Isatuximab in Kombination mit Carfilzomib, Lenalidomid und Dexamethason (Isa-KRd) gegenüber Carfilzomib, Lenalidomid und Dexamethason (KRd) getestet worden. Im Hinblick auf den ersten Studienendpunkt MRD-Negativität zeigten sich deutliche Vorteile für den Isa-KRd-Arm. Diese Ergebnisse wurden in der Plenarsitzung während des Kongresses der American Society of Hematology (ASH) im Dezember 2023 vorgestellt.
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Medizin
Neues Berechnungssystem zur Einstufung der Schwere der GvHD
Die häufigste Zelltherapie gegen Krebserkrankungen ist die allogene Stammzelltransplantation. Nach dieser lebensrettenden Behandlung kann vor allem eine schwerwiegende Komplikation auftreten: die Graft-versus-Host-Krankheit (GvHD). Bisher wurde diese Erkrankung in 4 Schweregrade unterteilt. Ein deutsches Forschungskonsortium hat nun ein System entwickelt und validiert, in dem sich bis zu 12 Schweregrade unterscheiden lassen. Die Ergebnisse wurden kürzlich in „Nature Communications“ veröffentlicht (1).
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