Antikoagulation bei Tumortherapie
Tumorpatienten haben sowohl ein erhöhtes Thromboserisiko als auch ein erhöhtes Risiko, an Vorhofflimmern (VHF) zu erkranken – mit der Konsequenz, daraufhin einen Schlaganfall zu erleiden. VHF ist die häufigste Herzrhythmusstörung. Aufgrund der damit assoziierten Bildung von Blutgerinnseln kann es zu Embolien und damit zu erhöhter Mortalität und Morbidität kommen. Je nach CHADS-VASc-Score ist eine Antikoagulationstherapie indiziert. In der Akutphase werden überwiegend niedermolekulare Heparine (NMH) eingesetzt. Während man bei Nicht-Tumorpatienten nach wenigen Tagen von Heparin auf eine orale Antikoagulation umstellt, werden bei Tumorpatienten traditionsgemäß NMH gegeben, da Tumorpatienten im Vergleich zu Nicht-Tumorpatienten unter Vitamin-K-Antagonisten ein erhöhtes Re-Thrombose- und Blutungsrisiko haben. Außerdem können operative Eingriffe und Biopsien mit NMH besser gesteuert werden. Allerdings zeigen neue Studien, dass auch direkte orale Antikoagulanzien (DOAK) bei Tumorpatienten angewendet werden können. Des Weiteren spielt die duale postoperative Thromboseprophylaxe bei Tumorpatienten eine zentrale Rolle.
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